Auszeichnung Sprecher Louis Proll gewinnt den Youlius Award

Wuppertal · Der Wuppertaler ist in manch einem Werbespot zu hören. Für die Arbeit an eigenen Hörspielen wurde er jetzt ausgezeichnet.

Louis Proll hat durch den Award bereits Folgeaufträge verbucht.

Foto: Proll

Sein Gesicht kennt man vielleicht nicht, seine Stimme dagegen schon. Louis Proll ist Sprecher von Beruf. Seit 2012 ist der Mittzwanziger in diesem Metier tätig und seit kurzem Preisträger des „Youlius Award“ in der Kategorie Kunst, Musik und Kultur. Hier wurde er für seine hochwertig produzierten Hörspiele ausgezeichnet.

„Ich habe schon immer gern Geschichten geschrieben und vorgelesen, begann in der zweiten Klasse Hörspiele zu machen“, erzählt der Wuppertaler. Die Reaktionen waren stets positiv und besonders nach dem Stimmbruch bekam er immer wieder zu hören, wie wohlklingend seine Stimme sei. Seitdem bildete er sich kontinuierlich weiter, nahm an Kursen und Workshops zu Rhetorik und Atemtechnik teil, auch am Wuppertaler Schauspielhaus. Viel Zeit und Geld hat er investiert, beendete noch vor Corona einen Sprechworkshop in Berlin.

Nach dem Abitur am Gymnasium Bayreuther Straße studierte er in Dortmund, blieb dann aber lieber bei der praktischen Arbeit. Als freischaffender Auftragssprecher ist seine Stimme unter anderem aus der TV-Werbung eines Pharmakonzerns bekannt. Daneben hat er in unterschiedlichen Hörspielproduktionen gesprochen.

Unter „Louis Coyote“ sind seine eigenen Hörgeschichten „rund um Götter, Menschen und alles dazwischen“ auf Youtube zu hören. So der Mehrteiler „Das Kontinuum“, ein komplexes Multiversum mit Abenteuer, Comedy, Science Fiction, Fantasy und Mystery, in dem der Meister des Chaos, ein mysteriöses und omnipotentes Wesen, nach tausendjähriger Verbannung zur Erde zurückkehrt. Hier stellt sich ihm eine Gruppe Menschen unter der Führung eines Engels entgegen. Mehrere tausend Stammhörer verfolgen regelmäßig das Geschehen. Inzwischen hat Proll auch sein Buch darüber fertig.

Proll hat schon viele Ideen
für Folge-Geschichten

Proll spricht auch Geschichten nach, gibt etwa „Undertale“ einen neuen Touch oder lieh dem Imperator in Star Wars seine Stimme. Im Netz wurde Proll dann auch auf den Youlius Award aufmerksam. Im Sommer habe er sich beworben, einen Monat später sei er schon nominiert worden.

Der Youlius-Award zur Förderung der Webvideokultur ehrt aufstrebende Youtuber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Reichweite und Aufmerksamkeit noch nicht so groß ist, deren Inhalte jedoch herausstechen und qualitativ hochwertig produziert sind. Der Preis wurde am 30. Januar zum fünften Mal in 14 Kategorien verliehen. „Das ist wirklich eine tolle Ehrung und eine Bestätigung für die Arbeit über die vielen Jahre!“, sagt Proll erfreut.

Mit dem Preis soll auch der Austausch der jungen Künstler untereinander gefördert werden. Das hat geklappt, hat er doch Folgeaufträge in der Tasche. Hörspiele wird er weiter produzieren, hat Ideen für die nächsten 30 Jahre und sich dafür zuhause ein Tonstudio eingerichtet. Dabei kann er inzwischen auf einen großen Pool von Mitstreitern zurückgreifen. Mit Freunden und Profis arbeitet er zusammen, ist mit seiner vielseitig einsetzbaren Stimme in Dokus zu hören, in Computerspielen wie „Call of Duty“ oder digital als Museumsführer.