Zustellung von Briefen Wuppertalerin ärgert sich über nicht zugestellte Post

Wuppertal · Brigitte V. fehlen wichtige Unterlagen, weil Briefe nicht ankommen – die Post dementiert das.

Weil die Post nicht ankommt, fehlen Brigitte V. wichtige Unterlagen. Laut Post habe es nur zwei Ausfälle gegeben.

Foto: dpa/Marijan Murat

Brigitte V. (Name der Redaktion bekannt) weiß nicht mehr weiter: Schon länger kommt bei ihr keine Post mehr an – „obwohl ich vom Postservice Hinweise auf Briefe bekomme, die an mich unterwegs sind“, erklärt sie. Dabei werden ihr per Mail Fotos von Briefen geschickt, die im Briefverteilzentrum bearbeitet werden. „So weiß ich, dass Post unterwegs ist“, sagt sie.

Dass die Briefe aber nicht bei ihr ankommen, sei ärgerlich. Sie wartet auf einen Brief vom Steueramt, ebenso auf einen wichtigen Brief von ihrem Notar. Auch ein Rezept für ein Medikament, das sie regelmäßig braucht, sollte per Post kommen – kam aber nicht an. „Bisher konnte ich mir noch mit den Medikamenten behelfen“, sagt Brigitte V. Der Dachdecker musste ihr die Rechnung per Mail schicken; bei dem Notar ginge das aber nicht. Ob Nachbarn das gleiche Problem haben, weiß sie nicht: „Wenn die keine Post-Ankündigung bekommen, wissen die ja nichts davon.“

Beschwerde eingereicht bei der Post hat sie bereits. „Die kennen mich da schon“, berichtet sie. Eine Reaktion darauf oder eine Veränderung habe es aber noch nicht gegeben. Ihr Stamm-Briefträger sei wohl schon längere Zeit krank. „Sonst hat immer alles geklappt. Jetzt kommt nur noch zwei bis drei Mal in der Woche jemand. Dabei ist die Post immer noch verpflichtet, täglich Post auszuliefern.“ Sie vermutet, dass ihr Haus zu abgelegen liegt.

Die Zustellung in Wuppertal sei grundsätzlich stabil, erklärt Britta Töllner, Sprecherin der DHL Group auf WZ-Anfrage. „Die Kundin und die Adresse ist unserem Zusteller bekannt, so reklamiert sie oftmals persönlich bei ihm, was ein Hinweis dafür sein mag, dass er auch vor Ort ist.“ Laut System der DHL Group sei der betreffende Bezirk jeden Tag in den vergangenen vier Wochen durch den Stammzusteller besetzt gewesen. „Lediglich an zwei Tagen gab es krankheits- und witterungsbedingte Verzögerungen von einem Tag in der Zustellung in dem Bezirk“, so Töllner. „Wie in jedem Unternehmen verzeichnen auch wir derzeit vermehrte Krankmeldungen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihr Bestes, um die Auswirkungen für Kunden so gering wie möglich zu halten.“

Die elektronische Briefankündigung informiert vorab über Briefe, die unterwegs zum Kunden sind. Als Empfänger von Briefsendungen erhalten Kunden vor der Zustellung in den Briefkasten eine kostenlose Benachrichtigung inklusive des Umschlagfotos – entweder per „Post & DHL App“ oder ins E-Mail Postfach (Anbieter GMX und Web.de) „So wissen Kunden jederzeit und überall, welche Post sie bald erhalten. Kunden erhalten in beiden Fällen die Umschlagfotos der an sie gerichteten Briefsendungen noch vor der Zustellung in ihren Briefkasten. Ein Datum oder eine Laufzeitzusage wird hier jedoch nicht angegeben“, fügt Britta Töllner hinzu.

Brigitte V. fehlt aber heute noch Post, sagt sie. Ihr Briefträger habe ihr gesagt, dass er krank gewesen sei – demnächst habe er Urlaub. „Dann kommt die Post wahrscheinlich wieder nur einmal in der Woche“, sagt sie. „Da bin ich nicht die Einzige.“ Auch bei den Nachbarn komme sie nur einmal wöchentlich. „Auf Reklame und Spendenaufrufe kann ich verzichten, aber nicht auf die Sachen vom Steueramt und das Rezept.“