Integration 5000 besuchen die Integrationsmesse
„Integration Day“ feierte in der Stadthalle Premiere. Veranstalter und Besucher zufrieden.
Nicht erst seit der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 kommen Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Gründen nach Deutschland. Wuppertals Bevölkerung wächst aus diesem Grund seit Jahren an auf jetzt mehr als 360 000.
Um diesem Zuzug angemessen zu begegnen, betreibt Wuppertals Stadtgesellschaft seit Jahren große Anstrengungen in der Integration.
Und diese Bemühungen haben das Jobcenter Wuppertal, die Stadt und das Bergische Netzwerk zur Integration von Zugewanderten am Dienstag mit vielen Partnern mit Wuppertals erstem „Integration Day“ in der Historischen Stadthalle gebündelt.
Die Verantwortlichen hatten dazu im Vorfeld mehr als 7000 Menschen angeschrieben, die seit weniger als drei Jahren in der Stadt leben. „Und bereits kurz nach der Mittagspause sind schon mehr als 5000 der eingeladenen Menschen hier gewesen“, sagte Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Wuppertaler Jobcenters. Darunter auch viele Familien und Schulklassen.
Verstehen kann man den „Integration Day“ als Integrations-Messe. Mehr als 80 ausstellende Unternehmen, Institutionen und Beratungsstellen versuchten den Besuchern in der Historischen Stadthalle dabei unter dem Integrationsaspekt einen Überblick über ihre Möglichkeiten zu geben. „Eigentlich kann man sagen, dass die Menschen hier alles lernen können, was man über Arbeit, Leben und Rechte in Wuppertal wissen muss“, sagte Iris Trappmann, Projektleiterin beim Jobcenter Wuppertal.
Dieses Wissen hatten die Verantwortlichen in mehreren Themenwelten in der Stadthalle gegliedert. Hilfe bekamen die Besucher dabei von mehr als 30 Sprachmittlern und vielen Sprachhelfern an den Ständen selbst. Während sich dabei im Erdgeschoss vor allem potenzielle Arbeitgeber und Ausbildungshelfer präsentierten, konnten sich die Besucher in den oberen Sälen unter anderem über die Themen Sport, Gesundheit und Familie informieren. Denn gerade hier läuft natürlich die Integration, über die Arbeit, über den Sport oder über das Ehrenamt“, sagte Thomas Lenz.
Fragen können auch durch Vermittlungen geklärt werden
Direkt Ausprobieren konnten die Messebesucher auch etwas. Zum Beispiel an den Ständen des Handwerks. Jan Mohammad Huseini, ein Geflüchteter aus Afghanistan, zeigte den Interessierten das Maurerhandwerk. „Aber in Afghanistan habe ich als Schneider gearbeitet“, sagte Huseini. Da er auch Erfahrungen Baubereich hatte, stellte Bauunternehmer Bernhard Wiemer ihn nach einem Praktikum trotzdem als Maurer-Azubi ein. „Wir suchen natürlich immer fähigen Nachwuchs“, sagte Wiemer, der auch die Innung des Baugewerbes in Wuppertal vertritt. „Und wir haben heute schon sehr viele Anfragen gehabt von Menschen, die alle sehr interessiert und motiviert schienen“, sagte er weiter. Grundlage für eine Integration, das wurde in den Gespräch aber immer wieder deutlich, ist natürlich auch das Erlernen der deutschen Sprache.
Antonio Novembrini von der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid bemerkte auch, dass viele Besucher Verständnisschwierigkeiten des deutschen Ausbildungssystems haben. „Viele fragen, warum sie zum Beispiel nicht sofort arbeiten können und vorher eine Ausbildung machen müssen“, sagte er. Auch wenn er dabei nicht direkt in Arbeit vermitteln konnte, konnte Novembrini doch an potenzielle Arbeitgeber oder auf Praktika verweisen.
Die Resonanz der Aussteller und Besucher schien dabei unter dem Strich positiv zu sein. Und viele Aussteller hoffen, dass es im nächsten Jahr den zweiten „Integration Day“ geben wird. „Denn wir kämpfen alle für eine gute Integration“, sagte Iryna Zarhorodnya, Beraterin von der Universität Wuppertal.