Wuppertals Grüne sorgen sich um den Nahverkehr in der Stadt

Die Grünen hatten in die Börse eingeladen und diskutierten die Stadtentwicklung.

Wuppertal. Zum Frühjahrsempfang mit illustren Gästen traf sich die Partei der Grünen am Samstag in der Börse und hatte den Fokus gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr auf Frühling und Fest als auf gedankenschwere Ansprachen gelegt. Unumgänglich war allerdings ein einleitendes Wort von Torsten Lankau, Geschäftsführer der IG Metall Wuppertal, zum drastischen Stellenabbau, der bei Schaeffler Technologies droht und düstere Prognosen für den Standort Wuppertal nahelegt.

Fraktionssprecher Peter Vorsteher leitete daraus die weiteren Sorgen und Themen der Grünen für die kommenden Monate ab. Flächenrecycling auf innerstädtischen Brachen solle künftig der Vorzug gegenüber der Industrieansiedlung auf der grünen Wiese gegeben werden. Von diesem Punkt war es allerdings ein schwieriger Spagat zur geplanten Erweiterung der City-Arkaden auf den Platz am Kolk. Schließlich könnte man auch diese Maßnahme als Flächenrecycling interpretieren, doch steht ihr auf Seiten der Bürger und damit der potentiellen Wähler eine breite Front entgegen. So mahnte Vorsteher lediglich eine vernünftige Lösung vor oder nach den Kommunalwahlen an.

Ein sorgenschweres Wort galt den Fahrplanänderungen der Wuppertaler Stadtwerke. Solche Kürzungen seien nun mal kontraproduktiv, wenn es um das grüne Anliegen gehe, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken. Maßnahmen gegen den Pflegenotstand und gegen den wachsenden Rechtsextremismus listete Vorsteher als weitere Anliegen auf, bevor er sich den Lücken im Teilhabegesetz widmete.

Die Ausgaben der Stadt für Menschen mit Behinderung würden deutlich die Mittel übersteigen, die dafür zur Verfügung gestellt würden. Also sei eine Reform erforderlich. Um Kommunalausgaben ging es letztlich auch, als sich Vorsteher für eine stärkere Zusammenarbeit im Städtedreieck aussprach.

Als Ehrengast griff Regierungspräsidentin Anne Lütkes, selbst Grüne aus dem Bergischen, diesen letzteren Punkt auf, erhielt bei ihrem Plädoyer für interkommunale Zusammenarbeit aber nicht von allen Anwesenden Beifall. Schließlich wird dieser Punkt in Wuppertal durchaus kontrovers diskutiert.

Zugleich lobte Lütkes das Tempo, mit dem Wuppertals Kämmerei den Forderungen des Stärkungspaktgesetzes nachgekommen war.