Wupperverband warnt Schwimmer
Obwohl das Baden in der Ronsdorfer Talsperre verboten ist, springen immer wieder Menschen von der Staumauer ins Wasser. Das kann böse enden.
Ronsdorf. Die sommerlichen Temperaturen der vergangenen Wochen sorgen auch rund um die Ronsdorfer Talsperre für Hochbetrieb. Ob sportliche Jogger, Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern oder Spaziergänger und Wanderer: Viele nutzen die Gelegenheit, Zeit im Ronsdorfer Naturschutzgebiet zu verbringen. „Hier ist es wunderschön. Eine tolle Anlage“, sagt Kerstin Fackelmann bei ihrem ersten Besuch an einer der kleinsten Talsperren des Bergischen Landes.
„Bekommen die denn keinen Ärger“, fragt die Schwerterin mit Blick auf einige „Schwimmer“, die offensichtlich die „Baden verboten“-Schilder ignorieren. „Viele springen auch von der Staumauer herunter“, erklärt eine Dame beim Vorbeigehen kopfschüttelnd. „Das Baden in der Ronsdorfer Talsperre ist generell nicht erlaubt“, sagt Susanne Fischer, Pressesprecherin des Wupperverbandes, der die Talsperre 1999 von der Stadt Wuppertal übernahm.
„Damit wollen wir kein Spielverderber sein, die Menschen nicht ärgern und keinesfalls den Leuten nur Knöllchen verteilen, sondern sie schützen“, sagt Fischer. Sie weist auf die unkalkulierbaren Risiken in der Ronsdorfer Talsperre hinweist. Das Wasser könne immer wieder unterschiedliche Tiefen haben.
Das könne vor allem für die Menschen gefährlich werden, die die Staumauer als Sprungbrett nutzen. „Was viele nicht bedenken, ist, dass die Betonvorsatzschale, die nicht zu sehen ist, weit über die Mauergrenze hinausragt“, so Fischer. Sie verweist auf andere Stauseen in der Region, in denen man baden darf — in der Anlage an der Kräwinkeler Brücke etwa, die ein wahres Badeparadies sei.
Ein weiteres Problem für die Mitarbeiter des Wupperverbandes stellt der viele Müll dar, den einige Besucher an den Grünflächen oder an dem Ufer zurücklassen. „Es bleibt tatsächlich in und an den Talsperren viel liegen“, sagt Fischer und deutet vorsichtig an, dass viele Bürger ihre Abfallreste nicht mitnehmen und vor Ort liegen lassen. Damit würden die Mitarbeiter neben ihren alltäglichen Talsperrenbetrieb zusätzlich belastet werden. Zumal bei dem 1930 gegründeten Verband aktuell urlaubsbedingt nicht die volle Besetzung an Bord sei.
Sorgen, dass durch die Hitze das Wasser knapp werden könnte, muss sich in Wuppertal übrigens keiner machen. „Durch den wasserreichen Winter konnte genug Wasser angestaut werden“, berichtet Fischer von einer gut gefüllten Ronsdorfer Talsperre. Das Wasserstandsziel, das bei 258 Metern über Normalnull liegt, sei nach Informationen der Stausee-Fachleute seit Mai mit 257,7 Meter nur geringfügig zurückgegangen. Auch um die Qualität müsse man sich trotz der aktuellen Temperaturen keine Sorgen machen, berichtet Susanne Fischer, die das schöne Wetter selbst gerne per Fahrrad in der Natur genießt. Dabei gehören natürlich auch die Stauseen der Region zu ihren Zielen.