Meinung WZ-Kommentar zur Akten-Digitalisierung im Ausländeramt: Sportliches Unterfangen

Wuppertal · Wenn Menschen, die in einer deutschen Behörde arbeiten, von einem Kraftakt sprechen, kommt bei Nicht-Behördenmenschen gerne eine spöttische Heiterkeit auf.

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Foto: WZ/Alina Komorek

Doch wenn nun von einer Doppelbelastung der Mitarbeiter im Wuppertaler Ausländeramt die Rede ist, dann nicht ganz zu Unrecht: Den Papierkram mit allen wichtigen Dokumenten in einem festen Zeitrahmen auf Datenelektronik umzustellen, sodass später alles korrekt mit einigen Klicks verfügbar sein soll, und zugleich noch das laufende Geschäft abzuarbeiten, das ist schon sportlich. Aber eben auch notwendig, um den Ansprüchen einer modernen Verwaltung gerecht zu werden. Und das auch mit Blick auf die Personalakquise: Wer will heutzutage schon noch in einer im Wortsinne staubtrockenen Behörde arbeiten und Akten wälzen, wenn sich solche Unterlagen längst mit ein paar Klicks aufrufen und bearbeiten lassen. Dieser Aspekt ist wichtig, wenn man neue Leute werben will. Wäre die Ausländerbehörde aber die erste in Wuppertal, deren Akten digitalisiert werden, könnte sich die Verwaltung einiger böser Kommentare sicher sein, warum sie nicht an anderer Stelle anfängt. Das tut sie aber bereits: Im Bauamt wird auch schon fleißig gescannt, wie man hört. Ein mittlerer sechsstelliger Eurobetrag wurde vom Rat beschlossen, um insbesondere die Bauakten zu digitalisieren.