Meinung WZ-Kommentar zur Buga-Diskussion im Stadtrat: Forcierter Tonwechsel
Wuppertal · Das waren ein wenig versöhnlichere Töne, die CDU-Fraktionschef Hans-Jörg Herhausen nun im Stadtrat ertönen ließ.
Bei dem offenkundigen Versuch, auch die Buga-Gegner unter den Wählern für sich zu gewinnen, sind er und sein Amtskollege Michael Wessel sowie CDU-Chef Johannes Slawig in einen Spagat geraten, der sich nun als schmerzlich erweisen könnte. Die Kritik von außen, durch den OB oder die SPD-Chefin, dürfte dem Trio weniger Kopfzerbrechen bereiten. Aber die Kritik von innen, aus den eigenen Reihen wird sie nicht kalt gelassen haben. Wenn Gunther Wölfges und Peter Jung als parteiinterne Stimmen von erheblichem Gewicht eine Fehlentwicklung anmahnen, dann können Slawig, Herhausen und Wessel das nicht ignorieren. Der Ex-Sparkassenchef geht in seiner Kritik sogar so weit, den Rücktritt der Drei ins Spiel zu bringen. Insofern war ein gewisser Tonartwechsel bei Herhausen im Rat zu erwarten. Wie lange das nachhallt, bleibt abzuwarten. Innerhalb der CDU ärgern sich dem Vernehmen nach aber immer mehr Mitglieder über das offenbar sehr eigenwillige, weil angeblich ohne Absprache erfolgte Vorgehen Slawigs. Einige fürchten, für dessen persönlichen Rachefeldzug gegen Uwe Schneidewind missbraucht zu werden. Wenn wichtige Projekte der Stadtentwicklung dadurch verhindert werden, müssen die Christdemokraten tatsächlich sehr alert sein.