Ziel: Klimafreundlicher Arrenberg

Der Verein Aufbruch am Arrenberg traf sich zur Jahreshauptversammlung — und feierte die Förderung des Projekts „Virtuelles Kraftwerk“.

Foto: Andreas Fischer

Arrenberg. Auf den Treppenstufen vor der Villa Media fanden sich jetzt die Mitglieder des Vereins „Aufbruch am Arrenberg“ zu ihrer Jahreshauptversammlung ein. Vorsitzender Hans-Georg Walter bezeichnete sie als ein „ganz besonderes Treffen“, und am Ende wurde mit einem Glas Sekt auf das Ergebnis angestoßen.

Gefeiert wurde, dass der Verein Fördergelder für das Verbundprojekt „Virtuelle Kraftwerke“, VirtualPowerPlant (VPP), bewilligt bekommen hat.

Das hat das anspruchsvolle Ziel, den Arrenberg bis 2030 CO2-neutral zu gestalten. Gemeinsam mit einem Forscherteam der Bergischen Universität und den Wuppertaler Stadtwerken wird untersucht, wie die Energieversorgung innerhalb des Quartiers auf erneuerbare Energie umgestellt werden kann.

„Wir werden versuchen, mehrere Wohneinheiten miteinander zu vernetzen, um so einen gleichmäßigeren Verbrauch zu bekommen und Stromspitzen abzufedern“, erklärt Pascal Biesenbach, der zum Verwalter ernannt wurde und bereits ein Büro in der Simonsstraße anmieten konnte.

Strom solle ja gerade zu den Zeiten verbraucht werden, wenn viel aus erneuerbaren Energien gewonnen werden kann. Der Vorsitzende lobte: „Es wird keine leichte Aufgabe sein, die Türen am Arrenberg aufzumachen. Das setzt eine besondere Qualifikation voraus, die Pascal Biesenbach hat.“

Die Stadtwerke werden sogenannte „Smarte Zähler“ installieren, die wissen, welche Geräte laufen, und die dokumentieren, wann welche Geräte Strom verbrauchen. „Smart Grit — eine Ringleitung von Fotovoltaik auf den Hausdächern — und Blockheizkraftwerke sollen die Häuser zu einem kleinen autonomen Energiewerk verbinden“, erklärt Biesenbach.

Er macht deutlich, dass diese Energiewende auch eine Umstellung im Verhalten der Verbraucher voraussetzt. Die Waschmaschine bekommt dann zum Beispiel die Information, dass sie innerhalb der nächsten sechs Stunden loslegen kann.

„Die Dinge, die dazu notwendig sind, werden bezahlt. Die Anwohner helfen uns bei der Frage, ob das, was wir am Computer sehen, auch in der Praxis funktioniert“, erklärt Biesenbach und nennt das VPP eine tolle Sache für seinen jungen Verein.

Das Projekt wird von der Europäischen Union und dem Land mit insgesamt 1,8 Millionen Euro gefördert. Für das Projekt Arrenberg — drei Jahre lang soll geforscht werden — stehen 300 000 Euro zur Verfügung. Es ist zweckgebunden, zugeschnitten auf den Einsatz von Personal und alles, was dazu gehört. „Das Ergebnis ist völlig offen“, sagt Walter. „Aber selbst ein Scheitern wäre ein Schritt nach vorn, denn dann wüsste man, wie man es nicht macht. Ich bin gespannt, was da raus kommt.“

Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.