Tierwelt Ziesel ziehen in die Außenanlage des Wuppertaler Zoos

Wuppertal · In den letzten Monaten waren sie im Affenhaus untergebracht.

Foto: Claudia Philipp

Die Gruppe von sechs Europäischer Ziesel, die in den letzten Monaten im Affenhaus untergebracht war, ist gestern Morgen auf die Außenanlage am kleinen Ententeich umgezogen.

Zuvor wurden die Tiere eingefangen, gewogen und von der Zootierärztin in Augenschein genommen.

Die vier männlichen und zwei weiblichen Ziesel wurden zunächst mit ihren Transportkisten in einen Gitterkäfig gesetzt, der sich mitten auf der Wiese befindet. Hier finden die Tiere Futter und viele Unterschlupfmöglichkeiten. Aus diesem Käfig sollen sich die zur Familie der Hörnchen gehörenden Nagetiere nun in der nächsten Zeit raus graben. Unterhalb der Holzpalette im Käfig wurden Löcher in die Erde gebohrt, die den Zieseln das Graben von eigenen Erdbauen erleichtern sollen. Ihnen steht dann die gesamte Wiesenfläche zur Verfügung.

Ein solcher Käfig wird auch bei Wiederauswilderungen von Zieseln verwendet. Er bietet den Vorteil, dass die Tiere zunächst über einen sicheren Unterschlupf verfügen und hält sie davon ab, nach dem Aussetzen verschreckt einfach loszurennen. Dabei bestünde sonst die Gefahr, sofort einem Fressfeind zum Opfer zu fallen oder die Artgenossen nicht mehr wiederzufinden.

Für die einjährigen Hörnchen beginnt nun das große Fressen. Ab dem Herbst halten Europäische Ziesel Winterschlaf in ihren Bauen. Während dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung zu sich, sondern zehren von ihren Fettreserven, die sie sich über den Sommer angefressen haben.

Während Europäische Ziesel einst in weiten Teilen Europas, auch in Deutschland, verbreitet waren, kommen sie heute nur noch in einigen kleinen Gebieten Mittel- und Osteuropas vor. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden Europäische Ziesel als „stark gefährdet“ eingestuft.

Verschiedene Zoos beteiligen sich an Wiederansiedlungsprojekten. In den vergangenen Jahren konnten beispielsweise zahlreiche zoogeborene Ziesel in Tschechien ausgewildert werden. Auch der Grüne Zoo Wuppertal hofft in den kommenden Jahren auf Nachzuchten, die er für Auswilderungsprojekte zur Verfügung stellen kann.

(Red)