Zirkus auf dem Nebenplatz und Stabhochsprung in der Halle

Das Stadiongelände soll in Zukunft multifunktional genutzt werden.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Mit dem Beschluss zum Verkauf des Carnaper Platzes an die Wuppertaler Stadtwerke hat der Stadtrat eine neue Ära im Stadion am Zoo eingeläutet. 600.000 Euro aus der Verkaufssumme für den Carnaper Platz will die Stadt in den Umbau des Stadionnebenplatzes zu einer „multifunktionale Sport- und Eventfläche“ stecken. So entschied es am Montag der Rat — mit den Stimmen von SPD und CDU und gegen die Grünen, Linken, FDP und WfW.

„Der Ratsbeschluss liegt vor, aber mit den Arbeiten, die Kosten verursachen, beginnen wir erst, wenn auch die Finanzierung über den Verkauf des Platzes feststeht“, sagt Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Volmerig geht davon aus, dass mit den Bauarbeiten vor Mitte 2015 nicht begonnen wird. Dies liegt daran, dass per Ratsbeschluss ein Bauleitplanverfahren für den Carnaper Platz erforderlich ist. Und außerdem steht der Ausgang eines Bürgerbegehrens gegen den Verkauf des Carnaper Platzes fühestens im April fest.

Die Pläne des Wuppertaler SV, die alte Turnhalle auf dem Stadiongelände zu nutzen, seien davon nicht berührt, sagt Volmerig. „Die Turnhalle kann unabhängig von dem Stadionnebenplatz entwickelt werden.“ Eine sportliche Nutzung des Nebenplatzes neben der Nutzung als Festplatz sei aber nicht vorgesehen.

Der Stadionnebenplatz soll nach dem Umbau den Carnaper Platz als Standort für den Kinder-Mitmach-Zikus Casselly, die Osterkirmes oder verschiedene Puppenbühnen ersetzen. Die Stadt wird prüfen, ob eine zusätzliche Deckschicht geeignet ist, die erforderlichen Zeltverankerungen aufzunehmen. Diese Lösung hätte den Vorteil, dass die Folie, mit der giftige Industriealtlasten im Untergrund versiegelt wurden, unberührt bleiben.

Der Wuppertaler SV hat konkrete Pläne für die Nutzung der denkmalgeschützten Turnhalle und hat bereits Gespräche mit dem Gebäudemanagement darüber geführt. Vor allem die Leichtathleten des Vereins könnten dort eine Heimat finden. Die Halle ist hoch genug für den Stabhochsprung, ein Wurfnetz würde genügen, um im Winter dort mit Diskus und Speer zu trainieren. „Der Verein würde beim Umbau der Halle auf Eigenarbeit und eine mögliche Kooperation mit dem benachbarten Sonnborner Rehazentrum setzen“, sagt Thomas Ediger, Abteilungsleiter Leichtathletik im WSV. Als Fitnesscoach der WSV-Kicker sieht er weitere Vorteile. „Gerade was das Wintertraining angeht, würde die Halle viele Möglichkeiten bieten.“