Zu Tode geschütteltes Baby: Vater steht ab Mai vor Gericht
28-Jährigem wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.
Wuppertal. Weil er seinen sechs Wochen alten Sohn zu Tode geschüttelt haben soll, muss sich der Vater (28) ab Anfang Mai vor dem Landgericht verantworten. Vorwurf: Körperverletzung mit Todesfolge. Wie berichtet, soll er gestanden haben, Ostermontag 2011 den Jungen so lange geschüttelt zu haben, bis der Säugling einen irreparablen Hirnschaden erlitten hatte und starb.
Laut Anklage hatte der Vater am Tag vor Ostermontag Zahnschmerzen, gegen die er Medikamente genommen hatte. Der Säugling habe ihn mehrfach durch sein Schreien geweckt. Gegen 4 Uhr habe er das Baby geschüttelt und wieder hingelegt. Weil der Junge weiter schrie, habe der Vater ihn so lange geschüttelt, bis sich der Junge nicht mehr bewegte. Laut Anklage habe er das leblose Kind dann auf die Wohnzimmercouch geworfen.
Die Staatsanwaltschaft ging von Totschlag aus, beantragte einen Haftbefehl. Wie berichtet, blieb der Mann auf freiem Fuß. Begründung unter anderem: das Geständnis und die fehlenden Beweise für den Tötungsvorsatz.
Die Familie — das berufstätige Paar soll einen neun Jahre alten Sohn haben — wurde zu Beginn der Ermittlungen als „absolut unauffällig“ bezeichnet. Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise darauf, dass der Säugling vor der Tat misshandelt wurde. Der Junge sei in einem guten Zustand gewesen. Wie die WZ erfuhr, hat das Paar zwei Monate nach Ostern 2011 geheiratet. Für den Prozess — die Anklage listet 30 Zeugen auf — sind bislang fünf Verhandlungstage geplant. spa