Zum ersten Mal in Wuppertal: Henrik Freischlader mit neuem Album
Das neunte Album des Musikers erscheint Ende des Jahres und wurde in Vohwinkel produziert.
Wuppertal. Als Marc Sokal den Raum verlässt, kann Henrik Freischlader endlich offen reden: „Der ist echt ein super Typ. Wenn die Chemie stimmt, geht alles viel einfacher.“ So ein Lob gibt es unter den Freunden aber nicht offen. Wenn Sokal neben dem Musiker sitzt, klingt das anders: „Der kann natürlich nix — außer Boxen schleppen“, scherzt Freischlader.
Wie gut die Chemie zwischen Freischlader und Sokal wirklich ist, davon kann sich bald jeder überzeugen: Im November erscheint das insgesamt neunte Album des Musikers. Zum ersten Mal nimmt er ein komplettes Album in seiner Heimatstadt Wuppertal auf: „Das hat sich bisher nie ergeben. Marcs Studio hat sich jetzt angeboten, weil wir und durch die Tour gut kennen.“
Im September vergangenen Jahres hat Marc Sokal das Carousel Studio in Vohwinkel eröffnet. Das neue Album von Henrik Freischalder ist die erste große Produktion für Sokal: „Ein Album mit einem so bekannten Musiker zu machen, ist eine große Chance“, sagt Sokal. „Und natürlich hoffe ich, dass es auch das Geschäft nach vorne bringt.“ Etwa 30.000 Euro hat er an der Corneliusstraße investiert. „Damit bin ich ganz gut ausgerüstet, aber es gibt noch Luft nach oben“, gibt sich Sokal bescheiden. Freund Freischlader springt ihm zur Seite: „Wenn man wie Marc für die Sache brennt, ist das viel wichtiger als der Wert des Equipments.“
„Rockig“ ist das Album „Night Train to Budapest“ geworden, sagt Freischlader. Entstanden ist es hauptsächlich in eben diesem Nachtzug. „Ich bin im vergangenen Jahr oft damit zu Auftritten gefahren. In der engen Kabine ohne Ablenkung hatte ich viel Zeit mir Gedanken zu machen“, erklärt Freischlader den Ursprung des Titels.
Es ist nur konsequent, dass der 30-Jährige diese Gedanken in der einsamen Anonymität des Nachtzuges auch in ein Soloalbum umsetzt. Doch die Henrik Freischlader Band, zu der unter anderem auch Björn Krüger, Organisator des Schüler-Rock-Festivals, gehört, ist dadurch nicht aufgelöst: „Im Gegenteil: Weil wir in diesem Jahr keinen gemeinsamen Termin gefunden haben, wird das im nächsten Jahr sicher passieren. Ich vermisse die Jungs ja auch“, sagt Freischlader.
Doch jetzt steht zunächst die finale Arbeit an „Night Train to Budapest“ an. Am 22. November findet das Release-Konzert dazu im Live Club Barmen statt. Es wird das einzige Konzert in Wuppertal sein, bevor im kommenden Jahr die Europa-Tour startet.