Osterbaum „Zum Musketier“: Die Wirtin dreht den Zapfhahn zu
Am 31. März schließt „Zum Musketier“ an der Nordbahntrasse.
Ostersbaum. Nach zwölf Jahren muss Susanna Junge (46) ihre Gaststätte „Zum Musketier“ schließen. Obwohl das Lokal an der Straße „Lantert“ am Ostersbaum direkt an der Nordbahntrasse liegt, bleibt die Kundschaft aus.
Das sich verändernde Freizeitverhalten junger Leute, das Rauchverbot in den Gaststätten und auch die abgelegene Lage der Kneipe seien die Gründe für die Schließung am 31. März.
Als Susanna Junge das Lokal übernahm, stand es bereits sieben Jahre leer. „Das war wirklich jede Menge Arbeit. Drei Monate habe ich renoviert. Ich wollte immer gerne eine eigene Gaststätte haben. Die Wahl fiel auf den ,Musketier’, weil ich die Kneipe schon ewig kannte. Es war das Stammlokal meiner Mutter“, erzählt sie.
Zunächst sei auch alles gut gelaufen, erklärt die Wirtin, die tagsüber hauptberuflich als Steuerfachangestellte arbeitet. Doch mit dem Rauchverbot habe sich vieles geändert. „Stammtische oder auch Kegelklubs kommen nicht mehr, weil es sie nervt, zum Rauchen immer nach draußen gehen zu müssen. Das spaltet auch die Gruppe“, sagt SusannaJunge. Die Kundschaft werde immer älter. Heute gelte die Kneipe nicht mehr als Treffpunkt für junge Leute. Ihr Sohn (23), der ihr gelegentlich in der Kneipe aus hilft, habe auf der Trasse Flyer verteilt und die Spaziergänger persönlich angesprochen und ins Lokal eingeladen.
Die baldige Schließung macht Susanne Junge und ihre Stammgäste zwar traurig, doch bis dahin wollen sie auf jeden Fall noch richtig feiern und schöne Tage im „Musketier“ erleben. So stieg am Donnerstag zum letzten Mal eine „Altweiber“-Party. Das Lokal platze aus allen Nähten und die Stimmung war riesig. Sogar das Kinderprinzenpaar kam zu Besuch. „Leider gibt es mehr schlechte als gute Tage. So wie zu Altweiber ist es nicht immer“, so Susanna Junge.
Am 27. März wird es ab 19.30 Uhr eine große Abschiedsparty geben. mv