Wuppertal Zum Tod von Peter Hintze: Ein streitbarer Mensch mit Haltung

Wuppertals Politik reagiert erschüttert auf den Tod von Peter Hintze. Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) würdigt den steten Einsatz des CDU-Politikers für Wuppertal.

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Wuppertal. Wuppertals CDU steht unter Schock. Und auch Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) musste nach der Nachricht vom Tode Peter Hintzes zunächst um Worte ringen. Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages und langjährige Wuppertaler Bundestagsabgeordnete für die CDU war am Samstagabend nach langer, schwerer Krebserkrankung im Alter von 66 Jahren gestorben.

„Mir ist Peter Hintze namentlich 1986 erstmals begegnet“, sagte Andreas Mucke. Er sei damals „Zivi“ gewesen. „Und Peter Hintze war der Bundesbeauftragte für den Zivildienst.“ In seiner Zeit als Kommunalpolitiker habe er den Wuppertaler Bundestagsabgeordneten als einen „streitbaren Menschen mit Haltung“ erlebt. „Peter Hintze hatte immer eine klare Meinung und er war ein Christ.“ Seine Gedanken seien bei der Familie des Toten. Hintze hinterlasst sein Frau und den gemeinsamen Sohn.

Für Wuppertals CDU ist der Tod ihres wichtigsten Vertreters ein herber Verlust. „Das ist eine Lücke, die wir so schnell nicht schließen können“, sagte der Vorsitzende der hiesigen Christdemokraten Rainer Spiecker. „Er war eine der herausragenden Persönlichkeiten in der deutschen Politik. Und er hat viel für Wuppertal getan. Peter Hintze hatte sein Herz an diese Stadt verloren.“

Nutznießer dieser Leidenschaft des Honnefers für Wuppertal war unter anderem die Junior Uni. Deren Gründer und Geschäftsführer Ernst-Andreas Ziegler reagierte auch deshalb bestürzt auf den Tod eines seiner wichtigsten Mitstreiters. „Er hat seit Jahren leidenschaftlich um Unterstützung für die Junior Uni geworben. Das werden wir ihm nie vergessen“, sagte Ziegler. Zudem habe Hintze in Berlin ebenso leidenschaftlich für die finanzschwachen deutschen Kommunen gekämpft.

Und Humor hatte Hinzte auch. Gefragt, was er mache, wenn Helmut Kohl ihm den Stuhl des Generalsekretärs vor die Tür stelle, liebäugelte der spaßeshalber mit einer Karriere als Pfarrer auf der winzig kleinen Insel Halliger Hoog. Soweit kam es dann nicht. Kohl verlies die große Politische Bühne, Hintze blieb, wirkte als parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und wurde später ins Präsidium des Bundestages gewählt.

Für den Fraktionsvorsitzenden der CDU im Stadtrat, Michael Müller, verliert Wuppertal einen Politiker, der sich in Berlin sehr für die Stadt eingesetzt hat. „Er hat seinen Wahlkreis nie vernachlässigt und war für uns immer ansprechbar.“ Auch die Wuppertaler CDU wusste immer um den Gesundheitszustand ihres prominentesten Vertreters. „Wir haben gehofft, dass er sich wieder erholen kann.“

Wie schwer der Verlust wiegt, den Wuppertal durch den Tod Peter Hintzes erleidet, macht das Projekt Pina Bausch Zentrum im Schauspielhaus deutlich. „Er hat mit Jürgen Hardt und Manfred Zöllmer dafür gesorgt, dass der Bund sich mit 29 Millionen Euro an den Investitionskosten beteiligt“, sagte Mucke.

Aber auch darüber hinaus warb der CDU-Politiker für Wuppertal. Dass sich politische Schwergewichte wie Bundestagspräsident Norbert Lammert und Kanzleramtsminister Peter Altmaier in Wuppertal zu Gast waren, geht auf Hintze zurück. Der war im Übrigen noch längst nicht Amtsmüde. Seine beruflichen Pläne gingen über die laufende Legislaturperiode hinaus. „Wir wollten ihn auf dem nächsten Kreisparteitag wieder als unseren Spitzenkandidaten nominieren“, sagte Michael Müller.