Kommentar Zurück in die Grundschule: Viele Kinder in Wuppertal haben profitiert
Meinung | Wuppertal · WZ-Redakteur Daniel Neukirchen hält die Öffnung der Grundschulen im Prinzip für richtig - doch die Kommunikation seitens des Landes-Ministeriums war leider mangelhaft.
Nachdem in Wuppertal zwei Schulen und eine Förderklasse nach Corona-Infektionen unter Quarantäne gestellt wurden, fühlen sich diejenigen in ihrer Meinung bestätigt, die der Schulöffnung vor den Sommerferien skeptisch gegenüber standen. Doch ist das „Experiment“ wirklich gescheitert?
Die reine Nachricht von Corona-Verdachtsfällen in Schulen können nicht als Argument dafür herhalten, dass die Rückkehr ins Klassenzimmer ein Fehler war. Covid-19 wird es auch noch nach den Sommerferien geben. Und Quarantäne-Meldungen an Schulen werden leider auch zukünftig nicht auszuschließen sein. Die Alternative wäre Alice Cooper: „School‘s out for summer. School‘s out forever.“ Jede Schule kann nur das Möglichste versuchen, die Infektionsgefahr so niedrig wie möglich halten. In den allermeisten Wuppertaler Schulen hat das funktioniert.
Der Ärger von Schulleitern und Lehrern über das Land ist trotzdem nachvollziehbar. Denn wenn die Entscheidung im Kern richtig ist, den Schulbetrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen, war die Kommunikation mit den Schulen erneut mangelhaft. Die Informationen sind zu spät geflossen, so dass unnötiger Planungsdruck entstanden ist.
Der Nutzen der Schulöffnungen ist trotzdem real. Er bleibt nur leider im Verborgenen. Profitiert haben viele Kinder. Dringend brauchen sie feste Strukturen und den Kontakt zu ihren Mitschülern. Und die Eltern etwas Zeit zum Durchatmen.