Schwere Vorwürfe Zwei Wuppertaler Palliativmediziner festgenommen: Was wir bisher wissen

Update | Wuppertal · Die Ärzte sollen mehr als 150 Menschen im Bereich Wuppertal und Umgebung behandelt haben. Der Vorwurf einer Überdosierung von Medikamenten steht im Raum.

Die Polizei besuchte in der Nacht zwei Palliativmediziner aus Wuppertal.

Foto: Jens Wolf/dpa

Staatsanwaltschaft und Polizei Wuppertal ermitteln gegen zwei Ärzte aus Wuppertal, die als Palliativmediziner tätig sind. Den beiden Ärzten wird in einer Strafanzeige vorgeworfen, Palliativpatienten nicht ordnungsgemäß behandelt zu haben. In einigen Fällen soll durch die nicht ordnungsgemäße Behandlung der Todeseintritt verursacht worden sein. Das geht aus einer gemeinsamen Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft hervor.

Zur weiteren Aufklärung des Sachverhaltes wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch das Amtsgericht Wuppertal mehrere Durchsuchungsbeschlüsse erlassen, die am Freitag, den 31. Mai, vollstreckt wurden. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Daten und Unterlagen sichergestellt, deren Auswertung derzeit noch andauert.

Die beiden Ärzte wurden im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen vorläufig festgenommen. Nach erster Überprüfung der aufgefundenen Beweismittel wurden sie am Samstag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wieder entlassen. Ein dringender Tatverdacht gegen sie besteht derzeit nicht.

Die weiteren Ermittlungen, insbesondere die Vernehmung von Zeugen, die veranlassten rechtsmedizinischen Untersuchungen und die Auswertung der sichergestellten Unterlagen durch einen Sachverständigen der Palliativmedizin, sind insoweit abzuwarten.

Die erforderliche medizinische Behandlung der Palliativpatienten wurde am Wochenende durch den Rettungsdienst der Feuerwehr sichergestellt.

Für etwaige Hinweise zu Auffälligkeiten bei der medizinischen Betreuung von Patienten in der Palliativversorgung aus dem Bereich Wuppertal hat die Polizei unter der Telefonnummer 0202-284-1122 eine Servicenummer eingerichtet.

Laut Informationen der WZ sind mehr als 150 Patienten in Wuppertal und Umgebung von den betreffenden Medizinern behandelt worden.

(neuk/Red)