Zwei Wuppertalerinnen gegen den Hunger in Afrika

Ornalla Gounon und Saskia Markul veranstalten ein Benefizkonzert mit neun Bands.

Wuppertal. „Hier in Deutschland habe ich Chancen, die meine Landsleute nicht haben“, sagt Ornalla Gounon. Die 21-Jährige ist in dem westafrikanischen Staat Elfenbeinküste aufgewachsen. „Dort leben auch noch mein Vater mit meine Geschwister“, erzählt die frischgebackene Else-Abiturientin. Die Gedanken an das Elend der hungernden Menschen am Horn von Afrika haben sie nicht losgelassen: „Gerade in Ostafrika ist die Hungersnot erschreckend“, weiß Ornalla. Die Hilfsorganisation Unicef schätzt, dass mehr als zwölf Millionen Menschen in Kenia, Somalia und Äthiopien nicht genug zu essen haben. Das geht der Abiturientin besonders nahe: „Ich möchte den Menschen in meiner Heimat etwas zurückgeben.“

Gesagt, getan: Am kommenden Freitag startet in der Mensa der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule ein Benefizkonzert, das Ornalla mit ihrer Schulfreundin Saskia Markul organisiert hat — vom Verteilen der Flyer über die Logistik der Musikinstrumente bis hin zur Anstellung der Sicherheitskräfte in Eigenregie. „Wir sind lange unterwegs“, erzählt sie. Doch der Einsetz lohnt sich: Neun Bands werden spielen. „Mit dem Erlös wollen wir hungernde Kinder in Ostafrika unterstützen“, erklärt die Wuppertalerin. Über das Netzwerk „Aktion Deutschland hilft“ soll das Geld gleich mehreren Hilfsprojekten am Horn von Afrika zugute kommen.

„Allein fühlt man sich ohnmächtig, wenn man von der Hungersnot hört, doch gemeinsam kann man helfen“, ist auch Saskia sicher. Und Musik ist nach Ansicht der beiden das beste Mittel dazu: „Musik ist eine Sprache, die alle Kulturen verbindet“, meint Ornalla. Damit erklärt sich auch das Motto des Konzertes: „Music is the key“, zu deutsch „Musik ist der Schlüssel“.

Vier Stunden Programm haben die beiden geplant. Neun junge Bands und Solokünstler werden auf der Bühne stehen, von denen viele im Tal durch Veranstaltungen wie den Wuppervision Song Contest oder das Pflasterstrand-Festival bekannt sind — etwa die Pop-Rock-Gruppe Paintful, der Songwriter Roman Symanski und die Band Sunshine Reggae.

„Die Bands waren sofort bereit, uns zu helfen“, betont Saskia. Und auch ihre alte Schule habe sie unterstützt: „Wir dürfen die Mensa kostenlos nutzen, und auch die meisten Instrumente bekommen wir gestellt“, ergänzt Ornalla, die um die Mammut-Aufgabe weiß: „Ohne Saskia hätte ich es nicht geschaft.“

Nun gehen die beiden in den Endspurt: Am Mittwoch wird die Bühne aufgebaut, am Freitag findet der Soundcheck statt. Die Aufregung steigt. „Ich kann kaum noch schlafen“, erklärt Ornalla, die Nelson Mandela und Martin Luther King ihre Vorbilder nennt. Sie hofft auf möglichst viele Besucher — doch letztlich sei es gleich, wie viele Gäste kämen, findet Ornalla und zitiert ein jüdisches Sprichwort: „Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt.“

“ Das Konzert ist am Freitag, 30. September, 18.30 Uhr, in der Mensa der Gesamtschule an der Else Lasker-Schüler-Straße. Der Eintritt ist frei — es wird um Spenden gebeten.