Obdachlose im Ratinger Tor: Die Stadt sucht eine Lösung
Immer wieder stehen dort Zelte. Franzfreunde haben Kontakt.
Monatelang hatten Obdachlose am Ehrenhof ein Zeltlager aufgeschlagen, bis für die Gruppe eine Lösung in zwei leerstehenden Einfamilienhäusern gefunden wurde. Seit einigen Wochen gibt es ein neues Problem. Wohnungslose campieren am Ratinger Tor. Das steht leer, seitdem Kunstprofessor Markus Lüpertz dort ausgezogen ist. Die Stadt ist nun zusammen mit den Franzfreunden dabei, auch für diese Wohnungslosen eine Lösung zu finden.
Anders als beim NRW-Forum handelt es sich hier offenbar nicht um eine homogene Gruppe, die gemeinsam umgesiedelt werden kann. „Da stehen mal zwei Zelte, mal stehen Zelte bis auf den Bürgersteig“, erklärte Michael Bergmann vom städtischen Amt für Kommunikation.
Ein Teil der Obdachlosen lehnt
die bestehenden Angebote ab
Man versuche aber, auch mit diesen Obdachlosen ins Gespräch zu kommen. Die Franzfreunde haben bereits Kontakt zu der Gruppe aufgenommen. Es sei aber nicht so einfach, für die Menschen eine andere Unterkunft zu finden. Grundsätzlich, so Bergmann, müsse niemand in Düsseldorf auf der Straße schlafen. Es gebe aber Personen, die die bestehenden Unterkünfte nicht annehmen. Unter anderem, weil sie dorthin ihre Hunde nicht mitbringen dürfen. Die Stadt sei aber dabei, auch für diese Gruppe einen geeigneten Platz zu finden.
Im April hatte die Stadt acht Obdachlose und ihre sechs Hunde in zwei leerstehenden Einfamilienhäusern in Hamm untergebracht. Das hatte zunächst auch für Kritik gesorgt. Doch das Experiment war bisher sehr erfolgreich. Zum Teil haben die ehemaligen Wohnungslosen sogar schon wieder Jobs gefunden und sind vermutlich in der Lage, in absehbarer Zeit wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen. Ob sich ähnliche Objekte auch für die Bewohner des Zeltlagers am Ratinger Tor finden lassen, steht im Moment noch nicht fest.