Aachen: Mord nach 20 Jahren durch DNA-Spur aufgeklärt
Aachen. Fast 20 Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines 61-jährigen Mannes in seiner Wohnung in Nörvenich bei Düren (Nordrhein-Westfalen) ist ein Ehepaar als Täter überführt worden.
Eine heute 35Jahre alte Frau aus Köln und ihr 40 Jahre alter Ehemann seien mit Hilfeeines DNA-Abgleichs identifiziert worden, teilten Polizei undStaatsanwaltschaft Aachen am Donnerstag mit. Die beiden waren zurTatzeit also 15 und 20 Jahre alt. Das Opfer war erstochen aufgefundenworden.
Nachdem der beschuldigte Mann von der Polizei im April zu einemSpeicheltest geladen worden war, habe seine Frau den Druck nicht längerausgehalten und sich den Behörden gestellt, sagte MichaelFritsch-Hörmann von der Aachener Mordkommission.
Ein Abgleich vonZellspuren des Mannes mit Spuren vom Tatort bestätigten die Aussage derFrau. Das Ehepaar befindet sich in Untersuchungshaft. DieStaatsanwaltschaft hält es für möglich, dass ihm noch in diesem Jahrder Prozess gemacht wird.
Im Fall des getöteten, allein stehenden Mannes aus Nörvenich sei dasKölner Paar bereits vor 20 Jahren ins Visier der Ermittler geraten.Damals, ohne die Möglichkeiten des DNA-Abgleichs, sei es jedoch nichtmöglich gewesen, die beiden zu belangen, so Fritsch- Hörmann.
NachAngaben der Polizei hatte das Duo das spätere Opfer damals imRotlichtmilieu rund um den Kölner Hauptbahnhof kennengelernt. ZumAblauf der Tat und dem Motiv wurden keine Angaben gemacht.
Die Leiche war am 12. Dezember 1989 gefunden worden. Sie warunbekleidet, gefesselt und wies mehrere Messerstiche in Brust und Bauchauf. Am Tatort fehlte ein größerer Geldbetrag, die Brieftasche desOpfers und ein Elektrogerät.
Die Täter waren mit dem Auto des Opfersgeflohen. Die Polizei fand den Wagen am nächsten Tag in Köln. Obwohldie Ermittler den Kontakten des Opfers zur Kölner Halbwelt nachgegangenwaren, blieb das Verbrechen zwei Jahrzehnte lang ungeklärt.
Bereits 2008 hatten die Aachener Ermittler einen späten Erfolg. 25Jahre nach dessen erstem Mord überführten sie einen inzwischenverurteilten fünffachen Mörder. Der neue Fahndungserfolg sei der„akribischen Polizeiarbeit“ zu verdanken, bei der Akten von sogenanntenAltfällen „nicht im Kellerraum verstauben“, sondern immer wiederbearbeitet werden, sagte Oberstaatsanwalt Robert Deller.