Matheaufgabe der Berlinern Abiturienten sorgt für Kritik Abi-Aufgabe zu Flugrouten stößt nach Absturz auf Kritik

Berlin (dpa) - Angesichts der Germanwings-Katastrophe vor rund einem Monat stößt in Berlin eine Abituraufgabe zur Berechnung einer Flugroute auf Kritik.

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Wie die Zeitung „Tagesspiegel“ berichtete, sollten die Schüler unter anderem den Kurs eines Flugzeugs berechnen, das in Richtung eines Berges fliegt, und nachweisen, dass die Bergspitze nicht auf der Flugbahn liegt.

Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) teilt zwar nach Angaben ihrer Sprecherin die Einschätzung einer mangelnden Sensibilität in der Sache, allerdings seien die Abi-Aufgaben lange vor der Katastrophe vom 24. März entstanden.

Bei dem Absturz der Maschine in den französischen Alpen starben alle 150 Menschen an Bord. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Copilot die Katastrophe bewusst herbeiführte.

Ein Mathematiklehrer warf Berlins Bildungsverwaltung im „Tagesspiegel“ fehlendes Fingerspitzengefühl vor. Die Aufgabe für die Prüfungen im April hätten nach seiner Meinung geändert werden müssen. „In der aktuellen Situation, wenige Wochen nach dem Germanwings-Unglück, ist eine solche Aufgabenstellung denkbar peinlich“, zitierte die Zeitung den Lehrer des Canisius-Kollegs.

Nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung lagen bereits zwei Beschwerden gegen die Aufgabenstellung vor. Sie sei jedoch bereits im November 2014 im Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) entwickelt worden. Insbesondere bei Mathematik seien die Aufgaben des Zentralabiturs nicht so einfach austauschbar, weil mehrere Sachgebiete abgedeckt werden müssten mit bestimmten Alternativaufgaben. „Der Druck der Abituraufgaben erfolgte im Februar“, teilte Sprecherin Beate Stoffers weiter mit.

Das Flugzeug war nach Aufgabenstellung im Gebirge unterwegs und dafür war eine Berglandschaft dargestellt, in die eine Kurslinie eingetragen war. Ziel war es, die Geradengleichung für diesen Kurs an einer Bergspitze vorbei zu bestimmen. Ein weiterer Teil der Aufgabe basierte dann auf der Annahme, dass das Flugzeug nach Erreichen der Reiseflughöhe auf einen neuen Kurs geht.