Altes Spiel, neues Glück – Lotto plant Änderungen
Das beliebteste Tippspiel der Deutschen soll reformiert werden. Dann wird es keine Zusatzzahl mehr geben.
Stuttgart. Vielleicht gibt es bald keine Zusatzzahl mehr, dafür vielleicht eine neue Gewinnklasse, bei der man mit zwei Richtigen plus Superzahl gewinnt. Vielleicht, denn Lotto prüft derzeit Regeländerungen für das beliebteste Glücksspiel der Deutschen.
"Es bliebe abzuwarten, ob die Spieler Veränderungen wünschen", sagte Lotto-Sprecher Klaus Sattler gegenüber unserer Zeitung.
Gravierendste Veränderung wäre die Abschaffung der Zusatzzahl, die dann der Superzahl weichen soll. Die gibt es bislang nur beim Jackpot und könnte für alle Gewinnklassen eingeführt werden. Die Superzahl wird nur noch aus den Ziffern 0 bis 9 und nicht wie die Zusatzzahl aus 49 Ziffern gezogen.
Michael Adams, Mitglied der Expertengruppe Glücksspielsucht, hält die möglichen Reformen für "Augenwischerei" und sieht keine höheren Gewinnchancen. "Die Hälfte der Einsätze geht weiterhin verloren, denn es gibt nicht mehr Geld zur Ausschüttung." Aktuell wandern fünf Prozent der Einsätze in den Jackpot. "Dies soll auch nicht erhöht werden", sagt Sattler.
Hintergrund für Reform-Überlegungen sind sinkende Umsätze. Zwar sind die Spieleinsätze in diesem Jahr gestiegen, in den vergangenen fünf Jahren jedoch um 1,6 Milliarden zurückgegangen. Sie lägen aktuell bei 6,5 Milliarden Euro pro Jahr. Gründe hierfür sind vor allem die illegalen Internet-Glücksspiele.
Ob die Einführung neuer Spielregeln für das Lotto "6 aus 49" - so sie denn kommen - auch höhere Preise bedeuten, sei nicht entschieden. Sattler: "Aktuell gibt es keinen Beschluss, die Preise zu erhöhen." Für wie lange diese Aussage gelte, darüber konnte die Lotto-Pressestelle keine Angaben machen. Eine Preisgarantie gibt es also nicht. Momentan beträgt der Mindesteinsatz 75 Cent pro Spiel.