Bayer: Gegner der CO-Pipeline in neuem Licht?
Ein alter Brief mit Forderungen des Monheimer Bürgermeisters sorgt für Aufregung. Thomas Dünchheim reagierte verärgert auf die Beschuldigungen.
Monheim. Thomas Dünchheim gilt als entschiedener Kämpfer gegen die Kohlenmonoxid-Pipeline, die Bayer zwischen den Werken Dormagen und Krefeld-Uerdingen baut. Doch nun erscheint der Widerstand des Bürgermeisters von Monheim gegen die Leitung mit dem hochgiftigen Gas in neuem Licht: War es nur die Rache dafür, dass Bayer zuvor den von dem CDU-Politiker geltend gemachten Forderungen nicht nachgekommen ist? Die "Neue Rhein Zeitung" zitiert aus einem Brief Dünchheims, den dieser im Juni 2006 an Bayer geschrieben hatte. Darin fordert der Bürgermeister unter anderem einen Zuschuss von 250 000 Euro für einen Abenteuerspielplatz. Im Gegenzug werde er die Zustimmung für Grundstücksübertragungen auf Monheimer Gebiet erteilen und kein Rechtsmittel gegen den Planfeststellungsbeschluss einlegen. Dünchheim reagierte am Sonntag verärgert: Es sei "ein bemerkenswerter Akt persönlicher Diffamierung, einen eineinhalb Jahre alten Schriftsatz aus den Akten der Bayer AG zu ziehen, um mich mundtot zu machen". Er habe auch damals "keinen Deal mit Bayer" gewollt. Im Juni 2006 sei die Liegenschaftsabteilung der Bayer AG an die Stadt herangetreten, um städtische Grundstücke zu erwerben. Dünchheim: "Dies habe ich mit Blick auf die von uns gegen die CO-Pipeline geltend gemachten Sicherheitsbedenken und den Entscheidungsvorbehalt des Rates abgelehnt." Es sei aber vereinbart worden, die dem Grundstückserwerb entgegenstehenden Sicherheitsfragen aufzulisten. Ferner sollten sämtliche sonstige Planungs- und Liegenschaftsfragen zwischen Monheim und Bayer zu deren weiterer Verhandlung aufgeführt werden. Auch in der finanziellen Unterstützung von Projekten der Kinderförderung durch Bayer sei zwischenzeitlich Einvernehmen erzielt. Dünchheim: "Der Vorwurf des Rachefeldzuges ist also völlig haltlos."