Brückensperrung: Polizei verstärkt Kontrollen an der A 1

NRW-Minister Michael Groschek fordert zudem höhere Maut-Einnahmen, um das marode Straßennetz zu sanieren.

Düsseldorf/Leverkusen. Die Polizei hat am Dienstag auf der Autobahn 1 an der für Lkw gesperrten Leverkusener Rheinbrücke eine feste Kontrollstelle eingerichtet. „Wir haben ausgerechnet, dass im Schnitt pro Stunde 200 Fahrzeuge gegen das Verbot verstoßen“, sagt Polizeisprecher André Faßbender. Allein in der Zeit zwischen 6 und 14 Uhr stoppten die Polizisten 495 Lastwagen. 121 davon wurden vor Ort mit einem Bußgeld von 20 Euro bestraft, die übrigen wurden fotografiert und erhalten den Bescheid per Post.

„Wir können trotz des Aufwandes nicht verhindern, dass Lkw über die Brücke fahren“, erklärt Faßbender. Selbst mit einem hohen Personalaufwand von 50 Einsatzkräften sei die Menge an Verstößen nicht zu bewältigen. Faßbender: „Wir können nur noch an die Vernunft der Fahrer appellieren.“

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) fordert angesichts der Schäden an der Brücke massive Investitionen in die Straßen und eine Ausweitung der Einnahmen durch die Maut. „Wir brauchen dringend ein Investitionsprogramm. In Deutschland fehlen Jahr für Jahr 7,5 Milliarden Euro für den Erhalt unserer Infrastruktur ohne jede Neubaumaßnahme. Das wird nur funktionieren, wenn wir über zusätzliche Maut-Einnahmen reden. Diese Diskussion darf jetzt nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden“, sagte Groschek am Dienstag.

Der Landesverkehrsminister schlägt vor, dass künftig auch Lkw ab 7,5 Tonnen Maut zahlen müssen. Bisher sind Lkw ab zwölf Tonnen mautpflichtig. Pro Jahr nimmt der Bund rund 4,6 Milliarden Euro ein.