Wladimir Putin: Der Patient
Wladimir Putin, Kreml-Chef, inszeniert sich gern als Macho und Extremsportler. Doch damit dürfte es im Augenblick vorbei sein: Es sei offensichtlich, dass der 60-Jährige Probleme mit dem Rücken habe, heißt es in Russland.
Und weil der Kreml beteuert, der Präsident sei gesund, verlangen Medien endlich Klartext. Die Menschen hätten ein Recht auf die Wahrheit über Russlands „Rückgrat Nummer eins“.
Indizien für gesundheitliche Probleme gibt es viele: Schon seit zwei Monaten hat Putin auf Reisen verzichtet, Fotos zeigen ihn mit schmerzverzerrten Gesicht, wie er sich auf einen Stuhl abstützt. Spätestens aber, als Putin entgegen der Gepflogenheiten auch mit Kanzlerin Angela Merkel im November im Kreml nur im Sitzen zu sehen war, sei offensichtlich gewesen, „dass er ein Korsett trägt“, heißt es.
Eben weil in Russland seit 13 Jahren autokratisch alle wichtigen Entscheidungen von einem Mann getroffen würden, treffe eine mögliche Krankheit des Präsidenten die Gesellschaft bis ins Mark, meinen Politologen. Vielleicht, so mutmaßen manche, will Putin sich auch einfach nur ein neues Image zulegen — weg vom Draufgänger, hin zu einem „weisen Herrscher“. dpa