A1: Umweg kostet Spediteure mehr als das Bußgeld
Warum viele Lkw die Sperrung der Leverkusener Autobahnbrücke missachten.
Leverkusen. Trotz des Fahrverbots auf der Leverkusener Rheinbrücke hat die Polizei auch am Dienstag wieder Hunderte von Lkw-Fahrern angehalten. Wegen schwerwiegender Schäden dürfen Lkw mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen die Stelle auf der Autobahn 1 derzeit nicht passieren.
Da das für solche Fälle bundesweit einheitliche Bußgeld allerdings nur 20 Euro beträgt, nehmen viele Fahrer die Strafe offenbar billigend in Kauf. Denn ein Umweg ist für die Speditionen teurer als das Bußgeld.
„Wir rechnen mit Gesamtkosten von einem Euro pro gefahrenem Kilometer“, erklärt Fritz Guckuk, Geschäftsführer der gleichnamigen Kölner Spedition. Dazu gehören die Aufwendungen für Sprit, Maut, Verschleiß und Personal. Kommt ein Lkw aus dem nördlichen Ruhrgebiet, muss der Fahrer den Weg über die Fleher Brücke nehmen. „Das spielt keine Rolle, weil es nur zehn Kilometer sind“, sagt Guckuk.
Deutlich teurer wird es jedoch, wenn die südliche Umgehung über die A 46 bei Wuppertal und die A 4 inklusive der Rodenkirchener Brücke gefahren werden muss. Guckuk: „Da kommen 40 Kilometer zusammen, weshalb einige Spediteure offenbar lieber die Strafe zahlen.“ Für ihn selber komme das aber nicht infrage. „Man stelle sich vor, die Brücke stürzt ein. Es ist Bürgerpflicht, den Umweg zu nehmen.“