Das war’s dann wohl mit dem Winter
Meteorologen zählten acht Schneetage weniger als 2012 / Allergiker mit Problemen.
Offenbach. Der Winter in Deutschland verabschiedet sich, ohne richtig dagewesen zu sein. „Da kann nicht mehr viel nachkommen“, sagte Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach. „Es sieht so aus, als sei es das gewesen.“ Im Großen und Ganzen seien die vergangenen Wochen zu mild und frostarm gewesen, und es habe für einen gewöhnlichen Winter zu wenig geschneit.
Die Krokusse sprießen vielerorts aus dem Boden — wie auch am Düsseldorfer Rheinufer — und in Bayern sind schon die ersten Störche bei ihrer Rückkehr aus Spanien gesichtet worden. „Es sind jetzt schon etwa 20 Vögel, die zurückgekehrt sind - wobei laufend neue Meldungen hereinkommen“, sagte die Storchenexpertin des Landesbunds für Vogelschutz, Oda Wieding.
Der Winter-Ausfall wird vor allem beim Blick auf die Tage mit Schneefall, Frost oder Eis deutlich. Zählten die Meteorologen im Winter 2012/2013 Schnee an 36 Tagen und frostige Temperaturen an 58 Tagen, so waren es im scheidenden Winter ein Dutzend Schnee- und nur 35 Frosttage. Durchgehenden Frost registrierte der DWD an fünf Eistagen in diesem Winter, im vorigen Winter waren es dagegen 28.
Die milden Temperaturen etwa im Rheinland sind für Allergiker nicht unbedingt nur ein Grund zur Freude. „Haselnuss und Erle stehen zurzeit fast in voller Blüte, das liegt natürlich am warmen Wetter“, sagte Thomas Dümmel vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin. Trostpflaster: Wenn das Wetter so bleibe, seien Haselnuss und Erle Ende Februar wohl verblüht. Dann könnten sich viele Allergiker kurz erholen — bis zur Birkenblüte, mit der Ende März zu rechnen sei. dpa