Erste Hilfe für Hebammen
Düsseldorf. In die Debatte um ein Wegbrechen der Hebammenversorgung in Deutschland kommt Bewegung: Ab diesem Sommer solle es zunächst eine kurzfristige Lösung geben, um die Kosten für die Berufshaftpflicht für alle betroffenen Hebammen auszugleichen, erklärte die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV), Martina Klenk, am Dienstag nach einem Treffen mit Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Berlin.
Gleichzeitig teilte der Verscherungsmakler des Deutschen Hebammenverbands im Gespräch mit unserer Zeitung mit, dass man nun händeringend nach einem Ersatz für die ausgestiegene Nürnberger Versicherungs suche, um weiterhin eine Hebammenhaftpflicht anbieten zu können. Securon-Geschäftsführer Bernd Hendges erklärt: "Wir wollen bis März eine Lösung haben. Wir setzen alle hebel in Bewegung und hoffen auf eine Lösung." Derzeit zeichne sich allerdings noch keine ab.
Das Problem: Die Berufshaftpflicht, ohne die keine Hebamme in Deutschland arbeiten darf, steht vor dem Aus, weil sich kein Versicherer mehr findet. Der Grund sind steigende Regressanforderungen, da die Haftpflicht inzwischen sämtliche Folgekosten eines Geburtsfehler übernehmen muss - von Therapiekosten über den Hausumbau bis zur späteren Rente des Betroffenen. Sollte es trotz eines gesetzlichen Anspruchs keine Hebammenversorgung geben, würde dies bedeuten, dass es keine Hausgeburten mehr gibt. Aber auch die Vor- und Nachsorge für schwangere Frauen, die viele als essentiell erleben, bricht dann weg.
Im Internet tobt derzeit ein Proteststurm, ausgelöst von meist jungen Frauen, die selber erst vor wenigen Jahren Mutter geworden sind.Wir haben mit einer zweifachen Mutter gesprochen, die sich nun in einer Elterninitiative einsetzt.
Das und wie sich das Land NRW für Hebammen einsetzen möchte, lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Westdeutschen Zeitung.