Die neue SPD-Vize
Aydan Özoguz will keine Quotenfrau sein. Für die 44-Jährige wurde zwar ein fünfter Vizeposten bei der SPD geschaffen, denn im Vorstand gilt künftig eine 15-prozentige Migrantenquote. Doch die erste Vizevorsitzende der SPD mit türkischen Wurzeln will weg von Migrantenklischees.
„Die größten Probleme gibt es, wo Menschen keine Ausbildung haben und nicht fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden können“, sagt Özoguz. Diese Probleme müssten angepackt werden, statt sich in Multikulti-Debatten zu verlieren.
Die 1967 als Kind türkischer Kaufleute bei Hamburg geborene Politikerin hat seit 1989 die deutsche Staatsbürgerschaft. Bevor sie 2009 in den Bundestag kam, war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung. Von 2001 bis 2008 saß sie in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Ihre Brüder Yavuz und Gürhan betreiben das Portal „Muslim-Markt“, ihnen werden etwa mit Blick auf Israel teils radikale Ansichten vorgeworfen. Özoguz sieht viele Aussagen von ihnen kritisch, wehrt sich aber gegen Sippenhaft. Verheiratet ist Aydan Özoguz mit Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD). Gemeinsam haben sie eine Tochter.