Weihnachtseinkauf: Alle hoffen auf den 3. Advent
Wegen des warmen Winterwetters waren die Kunden bislang noch nicht in Kauflaune.
Düsseldorf. Dem Weihnachtsgeschäft war für dieses Jahr Großes prophezeit worden. „Der Gabentisch wird reichlich gedeckt sein“, frohlockte die Gesellschaft für Konsumforschung. Die Deutschen seien trotz internationaler Finanzkrise spendabel, der Handel könne mit 14 Milliarden Euro Umsatz rechnen, hieß es.
Der Dämpfer kam postwendend. Die verkaufsoffenen Adventssonntage in Mönchengladbach und Remscheid waren eher mäßig besucht. Von den Weihnachtsmärkten meldeten Glühweinverkäufer im Rheinland einen Absatzrückgang um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Baumschmuck wurde so gut wie gar nicht gekauft, ebenso wie Winterkleidung. Stattdessen griffen die Menschen laut Rheinischem Einzelhandels- und Dienstleistungsverband (REHDV) zu Allwetterjacken. Als Grund wurde stets derselbe genannt: Der warme Regen verderbe die Weihnachtsstimmung.
„Das Wetter ist ganz entscheidend“, sagt REHDV-Sprecherin Anne Schauer und ergänzt: „In den ersten beiden Adventswochen hat das Winterflair einfach gefehlt. Wir hoffen, dass es jetzt bald kälter wird.“ Doch nicht alle Einzelhändler warten auf Schnee. Buchhändlerin Ute Hentschel aus Burscheid: „Das Weihnachtsgeschäft läuft für meine Branche viel besser als im vergangenen Jahr. Damals hat der enorme Schnee viele Menschen dazu bewegt, lieber nicht in die Stadt zu fahren und die Geschenke stattdessen im Internet zu bestellen.“
Ganz unabhängig von der Witterung kennt Anne Schauer noch einen weiteren Grund, warum das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr nur langsam in Fahrt kommt. „In diesem Jahr sind es vom ersten Advent an fünf Wochen bis zum Heiligabend. Viele lassen sich deshalb Zeit mit dem Geschenkekauf.“
Immerhin spielt das Wetter bald mit: Es soll kälter werden. In Düsseldorf und Krefeld könnte es deshalb schon an diesem Adventssonntag heißen: „Süßer die Kassen nie klingeln“. Dann sind die Geschäfte in den Innenstädten von 13 bis 18 Uhr geöffnet.