Dieter Thomas Heck: Früher hat er klassisch gesungen

Interview: Dieter Thomas Heck (71) hat eine CD mit alten Schlagern eingespielt – über Haiti, Hawaii und Wuppertal.

Düsseldorf. Herr Heck, wie wurden Sie zum Sänger?

Heck: Sie werden sich wundern, aber ich habe mit klassischem Gesang angefangen: Schubert, Brahms, Wolff.

Heck: Im Krieg bin ich als Kind drei Tage in einem Keller verschüttet gewesen. Danach habe ich gestottert. Das blieb so bis in die Pubertät. Und nun stellen Sie sich mal vor, wie das ist, wenn Sie als junger Mann zu einer jungen Frau sagen: "Ich li-li-li-liebe dich." Man hat mir gesagt, dass Singen hilft, also habe ich das gemacht.

Heck: 1959 bin ich als Sänger im Fernsehen bei einer Nachwuchssendung von Peter Frankenfeld aufgetreten. Als ich am Montag zurück in meine Gesangsklasse kam, zu meiner Lehrerin, Henny Wolf, einer Wagner-Sängerin, die schon damals ihre Brille an einer Kette trug, da bebte diese Brille vor Empörung auf ihrem Busen, einem richtigen Wagner-Busen. Sie sagte: "Carl Dieter, ich habe Sie Samstag bei diesem Frankenstein gesehen!" "Frankenfeld, gnädige Frau!" Darauf sie: "Wenn Sie Perlen vor die Säue werfen wollen, dann sollen Sie das tun - ich wollte aus Ihnen einen zweiten Fischer-Dieskau machen." Das war´s.

Heck: Ich habe immer auch gesungen: "Meh-loh-di-jen für Mill-joh-nen".

Heck: Ich hoffe, das geht quer durch den Garten. Von den Kids bis hin zu den etwas Älteren. Das ist genau das, was ich schon früher immer wollte: Hits für die ganze Familie. Einer der Schlager von der CD, "Bye Bye Bambina", ist schon jetzt Kult auf Mallorca.

Heck: Wieso sollte mich das stören? Gerade in der heutigen Zeit ist es doch schön, wenn man den Leuten Freude bereitet. Wenn sie denken: "Das ist lustig, fröhlich, happy!"

Heck: In dem Moment, in dem das gut läuft, kann man das durchaus noch mal machen. Gute Musik für gute Laune kann man nie genug haben.

Heck: Das glaube ich nicht. Techno ist so gar nicht meine Welt.

Heck: Damals gab es einen Hit, der hieß "Nichts ist so schön wie der Mond über Wanne-Eickel". Und dabei kam mir in den Kopf: "Denk´ ich an Wuppertal, mein Herz, das schwebt und wuppert jedes Mal." Das hat sich in dieser Stadt alleine 12000 Mal verkauft.

Heck: Das wäre so, als ob ich, um in einem Film einen Mörder zu spielen, wirklich jemanden ermorden muss. Und meine Frau ist ja Gott sei Dank nicht eifersüchtig auf diese Lieder.