Eine flotte Schulter und viel Twist im Knie
Das unterscheidet gute Tänzer von groben Klötzen: Sie senden unbewusst deutliche Signale ans andere Geschlecht.
London. Kann ich nicht, gibt’s nicht. Die Zeit für schlappe Ausreden auf der Tanzfläche ist vorbei. Denn nun ist wissenschaftlich belegt, wie Männer tanzen sollten, um auf Frauen zu wirken.
Besonders ein gut trainierter Torso, eine flotte linke Schulter und ein flexibler Hals zum Nicken und Schütteln des Kopfes zählen, denn Frau schaut den Erkenntnissen zufolge vor allem auf den Oberkörper. Und auf das rechte Knie und den richtigen "Twist" darin. Zudem sollten alle Bewegungen abwechslungsreich sein.
Das jedenfalls sind die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Universitäten in Göttingen und dem britischen Newcastle. Sie sind in den "Biology Letters" der britischen Royal Society nachzulesen und leisten Wesentliches im gefühlten Kampf der Geschlechter: "Das ist die erste Studie, die objektiv zeigt, was einen guten von einem schlechten Tänzer unterscheidet", sagte der Psychologe Nick Neave.
Wobei selbst gefälliges Gehampel auf der Tanzfläche kein Selbstzweck ist. Neave ist der Ansicht, dass die Bewegungen eines Mannes einer Frau Signale über seine Gesundheit, Stärke und Fähigkeiten zur Fortpflanzung geben. Bewegungen und Tanz seien auch bei vielen Tierarten Teil des Werbungs-Prozesses um ein Weibchen.
Damit sich die weiblichen Teilnehmer der Untersuchung auch tatsächlich nicht von anderen Qualitäten der Tänzer leiten ließen, wurden 19 Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren mit einer 3D-Kamera gefilmt, während sie auf einen einfachen Rhythmus tanzten. Ihre echten Bewegungen wurden dann im Computer auf geschlechtsneutrale, gesichtslose, weiße Figuren übertragen.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass es einen auffallend starken Konsens darüber zu geben scheint, was ein guter oder schlechter Tanz ist." Vor allem weite Bewegungen von Kopf, Hals und Torso bekommen positive Aufmerksamkeit.