Friedrich Nowottny: Der Neugierige
Der langjährige Topjournalist der ARD, wird heute 80 Jahre alt.
Friedrich Nowottny steht für eine Epoche der öffentlich-rechtlichen Sender, die längst vergangen scheint: Zu seiner Zeit, also bis 1985, sahen bis zu 17 Millionen Zuschauer den "Bericht aus Bonn", den Nowottny präsentierte - viel mehr Zuschauer, als heute "Wetten dass" schauen.
Der kleine Mann mit den lustigen Brillen war fest verwurzelt in der Bonner Republik. Er kannte die allermeisten der von ihm interviewten Politiker persönlich, war mit einigen von ihnen befreundet. Legendär sind die Geschichten von Kamerateams, die den eher klein gewachsenen Nowottny ins rechte Bild setzen mussten. Doch die ohnehin übliche Fernseh-Eitelkeit war nur eine Facette seiner Karriere. Die Zuschauer begeisterte er mit einer Mischung aus Neugierde und Wissen - wie sich das für einen Journalisten gehört.
Die guten Kontakte zur Politik und speziell zur SPD sorgten schließlich dafür, dass Nowottny 1985 Intendant des WDR wurde und es bis 1994 blieb. Er trug wesentlich zur Modernisierung des Senders - Einslive und WDR5 - bei. Noch heute ist der Pensionär engagiert und äußert sich öffentlich. Red