RTL feiert 30. Geburtstag

Köln (dpa) - RTL hat sich am Freitagabend selbst gefeiert - der größte deutsche Privatsender ist jetzt 30 Jahre alt. Am 2. Januar 1984 war er von Luxemburg aus zum ersten Mal auf Sendung gegangen. Damals konnten ihn gerade einmal 200 000 Haushalte empfangen.

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Die Jubiläumsshow - die erste von zweien - bestritt Thomas Gottschalk (63) mit gleich 30 Assistentinnen, die alle exakt so alt sind wie RTL, also am 2. Januar 1984 geboren wurden.

Gottschalk erinnerte an viele Erfolgsformate aus den vergangenen drei Jahrzehnten. So ließ Harry Wijnvoord noch einmal „Der Preis ist heiß“ aufleben. Zur Dschungelkönigin von 2009, Ingrid van Bergen, sagte Gottschalk: „Ich weiß, dass Frauen immer gut aussehen möchten. Das ist bei dieser Veranstaltung nicht möglich. War das ein Problem für dich?“ Die Schauspielerin verneinte. „Das war 'ne ganz tolle Zeit.“

Ausführlich wurde an die bescheidenen Anfänge des Senders erinnert, der heute prächtig in den historischen Messehallen am Rhein mit Blick auf den Kölner Dom residiert. Schauplatz der Pionierzeit war dagegen ein Mini-Studio in Luxemburg. „Das war so Bastelfernsehen“, erinnerte sich Günther Jauch. Wer damals als Praktikant zu RTL kam, konnte unter Umständen aber auch sehr schnell Karriere machen. So ging es zum Beispiel Peter Kloeppel, der 1987 mit 29 Jahren zum Studioleiter in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn aufstieg.

Gottschalk ließ einige Programmhöhepunkte aus lang vergangenen Tagen Revue passieren. So erlebte man noch einmal kurz die damalige Ministerin Angela Merkel auf dem „heißen Stuhl“ oder einen Gastauftritt des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder in der Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Stolz präsentierte der Sender auch all jene Paare, die im Laufe der Zeit durch „Bauer sucht Frau“ zueinander gefunden haben. Liebling aller war hier die zwei Jahre alte Jorafina, Tochter des bayerischen Landwirts Josef Unterhuber und seiner aus Thailand stammenden Frau Narumol David.

Am Ende war sich Gottschalk mit Hugo Egon Balder („Tutti Frutti“) einig darin, dass das Fernsehen „wieder alberner“ werden müsse. Heute sei alles zu sehr vorgeplant und durchgetaktet.