Gute Ehen, schlechte Ehen
Kurz vor der Hochzeit von Kate und William lohnt sich ein Blick auf die Ehen anderer Adeliger. Sind sie gute Vorbilder?
Berlin. Prinz William und Kate Middleton treten am Freitag vor den Traualtar: An wem sollten sie sich in Europas Königshäusern ein Vorbild nehmen, damit es eine stabile Ehe wird? Eine Übersicht über glückliche und weniger glückliche Ehen:
Königin Margrethe II. spricht noch immer von Liebe auf den ersten Blick — damals in den 60er Jahren begegnete sie in London dem französischen Diplomaten Graf Henri de Laborde de Monpezat. 1967 läuteten die Hochzeitsglocken in Kopenhagen.
Der Graf steckte für diese Ehe einiges weg. Er änderte seinen Vornamen in Henrik, wechselte Konfession, Nationalität und Sprache. Nur 2002 riss ihm öffentlich die Hutschnur, weil er die erkrankte Königin nicht vertreten durfte — ihm fehlt das Recht dazu.
Auch wenn sie als streng, kritisch und leicht unterkühlt gilt — bei Prinz Philip Mountbatten bekam Königin Elizabeth II. schon als Teenager Herzrasen. Später heiratete sie ihren Jugendschwarm. Seit mehr als 60 Jahren ist er nun schon der Mann an ihrer Seite. Als Geheimnis einer langen Ehe nennt er: unterschiedliche Interessen behalten.
Das Fürstenhaus Grimaldi gerät schlagartig ins Rampenlicht, als Fürst Rainier 1956 den Hollywood-Star Grace Kelly heiratet. Die Oscar-Preisträgerin, die damit Gracia Patricia hieß, kommt 1982 bei einem Autounfall ums Leben. Die drei Kinder Caroline, Albert und Stéphanie liefern der Klatschpresse jahrelang Futter durch Dramen und Affären.
Als sich Königin Beatrix Mitte der 60er Jahre in den deutschen Diplomaten Claus von Amsberg verguckt, ist ihr Volk wenig begeistert. Deutsche stehen nach dem Zweiten Weltkrieg im Nachbarland nicht hoch im Kurs. Doch Claus sammelt Punkte durch Liebenswürdigkeit, das Misstrauen schwindet. 2002 stirbt er als eines der populärsten Mitglieder des Königshauses.
Der norwegische Thronfolger Haakon bekommt mit seiner Freundin erst einmal Probleme: Mette-Marit hängt eine Vergangenheit als Partygirl an. Und sie hat schon ein Kind. Haakon setzt sich gegen die Widerstände aus Elternhaus und Volk durch und heiratet Mette-Marit. Das Paar hat als moderne Patchwork-Familie inzwischen drei Kinder.
Die Hochzeit von König Carl Gustaf mit der Deutschen Silvia Sommerlath ist 1976 in beiden Ländern ein Großereignis. Carl Gustaf, der zu diesem Zeitpunkt schon König ist, hat mit der Wahl einer bürgerlichen Braut Glück.
Als Kronprinz hätte er eine Adlige heiraten müssen. Weniger großzügig sieht König Carl Gustaf die Sache, als sich seine älteste Tochter Victoria in ihren Fitnesstrainer Daniel Westling verliebt. Fast zehn Jahre lang muss Victoria auf die Hochzeit im Sommer 2010 warten.
Spaniens König Juan Carlos muss die griechische Prinzessin Sofía mit seinem Charme zutiefst beeindruckt haben. „Als ich meinen Mann zum ersten Mal traf, sprach ich kein Wort Spanisch und verstand auch kein Wort“, hat sie einmal gesagt.
Heute ist das Paar mehr als 45 Jahre verheiratet. Spekulationen, dass es der König mit der Treue nicht immer so genau nahm, sind in spanischen Medien absolutes Tabu.