Jimmy Carter: Der Vermittler

Jimmy Carter, früherer US-Präsident, will mit einem Besuch im kommunistischen Nordkorea helfen, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu verringern. Der 86-Jährige und drei weitere ehemalige Staats- und Regierungschefs trafen am Dienstag in Pjöngjang ein, wie die staatlichen nordkoreanischen Medien berichteten.

Carter hofft auch auf ein Treffen mit dem Militärmachthaber Kim Jong Il.

Carter will sich bei den Beratungen vor allem auf das Atomwaffenprogramm und die Bedürfnisse des isolierten Landes angesichts der Nahrungsmittelknappheit konzentrieren.

Als Präsident der Vereinigten Staaten (von 1977 bis 1981) war der Demokrat nicht sonderlich beliebt — obwohl er Erfolge feiern konnte. So war er maßgeblich an den Verhandlungen zum Abkommen von Camp David I beteiligt.

Er handelte den SALT-II-Vertrag mit der Sowjetunion aus, und die USA nahmen erstmals diplomatische Beziehungen zu China auf. Doch erst nach seiner Zeit im Weißen Haus gewann Carter weltweit Anerkennung als Vermittler und Helfer in internationalen Konflikten — ob in Nahost, Bosnien oder Ruanda. 2002 erhielt er für seine Verdienste den Friedensnobelpreis.