Herman Van Rompuy : Retter in der Not?
Der Christdemokrat soll Belgiens Premier werden.
Herman Van Rompuy hatte noch vor einem Jahr gesagt: "Ich habe keine Lust, die Nummer eins zu sein." Und jetzt soll er doch Belgiens Premier werden. König Albert II. beauftragte den Christdemokraten mit der Regierungsbildung. Der 61-Jährige soll den politischen Chaostagen ein Ende setzen, die das Land Belgien durch immer neue Regierungskrisen lähmen.
Van Rompuy, der als Belgiens Finanzminister von 1993 bis 1999 gegen die exorbitanten Staatsschulden an-kämpfte, gilt als "kühl", allerdings auch als Verteidiger des Föderalstaates Belgien gegen die Separatisten im nördlichen Flandern.
Der gebürtige Brüsseler, vierfacher Familienvater und diplomiert an der Universität Löwen in Philosophie und Wirtschaftswissenschaften, kennt die belgische Hinterzimmer-Diplomatie, die hochkomplexe politische Kompromisssuche zwischen niederländisch sprechenden Flamen (Norden) und französisch sprechenden Wallonen (Süden) bestens.
Er besetzte, seitdem er 1973 Vize-Chef der Jungchristdemokraten wurde, ununterbrochen wichtige politische Posten, in seiner Partei, als Minister und Vizepremier und derzeit als Präsident des belgischen Abgeordnetenhauses.