JacquesRogge: Der Herr der Ringe
Der Leiter des Internationalen Olympischen Komitees nahm mit der belgischen Rugby-Mannschaft drei mal selbst an den Olympischen Spielen teil.
Jacques Rogge ist seit 2001 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, selten zuvor war der belgische Chevalier aber so im Stress wie momentan. Dass die Tibetfrage im Vorfeld Olympias in Peking höchstes Gewicht bekommen würde, hatte der 65-Jährige nicht erwartet. Entsprechend schwer tut er sich. Das IOC kann die Welt nicht verändern, sagt er. Was Generationen von Politikern nicht schafften, könne der Sport nicht im Handstreich erledigen. Aber wegen Olympia blickt die Welt auf Peking. Das IOC entschied sich für die chinesische Metropole, als Rogge die Nachfolge des Katalanen Juan Antonio Samaranch antrat. Rogge demokratisierte das IOC, soweit das in diesem erlauchten olympischen Zirkel möglich ist. Der Mediziner nahm an drei Olympischen Spielen teil, spielte in der belgischen Rugby-Nationalmannschaft. Sport ist für Rogge mehr als olympische Leibesübung, Sport ist Leidenschaft für den Belgier. Der olympische Gigantismus ist ihm ein Dorn im Auge, verhindern kann er ihn kaum. Rogge kämpft für Olympia, er kämpft für die Athleten. Und er will und muss den Boykott der Spiele verhindern. Es wird noch eine schwere Zeit für ihn bis zur Eröffnungsfeier.