José Luis Rodríguez Zapatero - Nett, aber bestimmt
José Luis Rodríguez Zapatero werden zwei Stärken zugeschrieben: seine freundliche Art und seine Bereitschaft zum Dialog.
José Luis Rodríguez Zapatero werden zwei Stärken zugeschrieben: seine freundliche Art und seine Bereitschaft zum Dialog. Der spanische Ministerpräsident wird sie in nächster Zeit auch dringend gebrauchen: Der Sozialist will eine Minderheitsregierung führen und sich im Parlament auf wechselnde Mehrheiten stützen. Zapatero (47) läuft häufig dann zur Höchstform auf, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht. Wegen seiner Gesichtszüge hatte Zapatero einst den Spitznamen "Bambi" erhalten. Nach vier Jahren im Amt erwies er sich jedoch keineswegs als scheues Reh. Der Sozialist nahm es mit seinen mächtigsten Widersachern auf. Er ordnete den Rückzug der spanischen Truppen aus dem Irak an, obwohl er sich dadurch Ärger mit US-Präsident Bush einhandelte. Innenpolitisch zog er einen Schlussstrich unter die Franco-Diktatur und ließ die Landesverfassungen der Regionen reformieren. Seine Politik trug "feministische" Züge. Er verhalf Spanierinnen zu mehr Rechten in der Arbeitswelt und bei Scheidungen. Als erster Regierungschef Spaniens stellte er ein Kabinett zusammen, dem ebenso viele Frauen wie Männer angehörten.