Jürgen Walter: Der ewige Rivale

Der 40-Jährige liefert sich mit seiner Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti seit Jahren eine Dauerfehde.

Jürgen Walter (40) liefert sich mit seiner Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti seit Jahren eine Dauerfehde, die mit politischen Differenzen zwischen einem wirtschaftsnahen Pragmatiker und einer Parteilinken nur noch teilweise zu erklären ist.

2003 hatten Walter und Ypsilanti gemeinsam die Führung der von einer vernichtenden Wahlschlappe demoralisierten Hessen-SPD übernommen. Der redegewandte Jurist aus dem südhessischen Gernsheim errang das öffentlichkeitswirksame Amt des Fraktionschefs im Landtag, Ypsilanti wirkte als Parteivorsitzende vor allem nach innen.

Als es 2006 um die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl ging, fühlte sich Walter stark genug, Ypsilanti herauszufordern. In der internen Kür schien er bis zuletzt zu führen - doch als die Stimmen ausgezählt waren, hatte er knapp verloren.

Walter musste Ypsilanti den Fraktionsvorsitz überlassen, in ihrem Regierungsteam merkte sie ihn statt für sein Wunschressort Wirtschaft für das Innenministerium vor. Nach dem gescheiterten ersten Anlauf zur Regierungsübernahme im Frühjahr plädierte Walter vergeblich dafür, sich die Möglichkeit einer Großen Koalition offen zu halten.