Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller: Klar, hart und schön
Düsseldorf. Durchsuchungen, Verhöre, Beschattung, Abhöraktionen - das Leben von Herta Müller war von der Allmacht der Geheimpolizei Securitate geprägt, das rumänische Pendant der DDR-Stasi. "Alles was ich habe, trage ich bei mir", lautet der erste Satz ihres neuen Romans "Atemschaukel", einem Erinnerungswerk an das bis heute tabuisierte Thema der Deportation deutschstämmiger Rumänen - Siebenbürger Sachsen und die Banat-Deutschen.
Es war und es bleibt ihr Lebensthema.
Auch der Sprachexperimentierer Oskar Pastior, der im Oktober gestorben ist, hatte als Siebenbürger Sachse aus Hermannstadt das Trauma fast fünfjähriger Lagerarbeit durch die Sowjets erlitten. "Ohne ihn hätte ich dieses Buch nicht geschrieben", hat Herta Müller noch jüngst erzählt, als sie zu einer Lesung daraus nach Düsseldorf in die Buchhandlung Müller & Böhm kam. Und im August nahm sie ebenfalls in der Landeshauptstadt die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft entgegen.
Dass Herta Müller