Brandkatastrophe Mindestens elf Tote bei Waldbränden in Chile
Santiago de Chile (dpa) - Bei den katastrophalen Bränden in Chile sind bislang elf Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung bestätigte am Freitagabend (Ortszeit), dass ein neues Opfer in der Umgebung der Stadt Constitución, 300 Kilometer südlich von Santiago de Chile, tot aufgefunden worden sei.
Die Ehefrau des 60-jährigen Mannes bleibt verschollen.
In den vergangenen Tagen hat sich die Fläche des von den Flammen betroffenen Wald- und Agrarlands nach Angaben der nationalen Forstschutzbehörde auf 3870 Quadratkilometer verdoppelt. Die zerstörte Fläche ist größer als die von ganz Mallorca. Von insgesamt 130 Bränden seien noch 71 außer Kontrolle, gab am Freitagabend die Förstbehörde CONAF bekannt. Die Flammen zerstörten 1100 Häuser. Hohe Temperaturen über 35 Grad und starker Wind erschweren die Löscharbeiten.
Frankreich, Peru, Portugal, Spanien, Kolumbien, Argentinien und Mexiko haben über 500 Feuerwehrleute entsandt, die zum Teil bereits mit den rund 4000 chilenischen Einsatzkräften die Brände bekämpfen.
Auch aus der Luft bekommt Chile internationale Unterstützung. Seit Mittwoch laufen die Einsätze des „Supertankers“, einer US-amerikanischen Boeing 747-400, die bei jedem Flug 72 Tonnen Wasser abwerfen kann. Das größte Löschflugzeug der Welt wird mittels privater Finanzierung mindestens zwei Wochen im Einsatz bleiben. Russland hat die Entsendung einer Iljuschin Il-76 zugesagt.
Vier Männer, die in der Region O'Higgins unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen worden waren, wurden am Freitag von dem zuständigen Richter wegen fehlender Beweise auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen sollen aber weitergehen.