Mode, Filme, Bücher, Sport: Die Frühlings-Trends 2015
Frankfurt/Main (dpa) - Tulpen statt Tannengrün, Sneakers statt Stiefel und Trail-Running statt Trimm-Rad: Der Frühling beginnt - und mit ihm die Mode der Saison.
Nachhaltigkeit, Sportlichkeit, Technik und Digitalisierung sind bei Kleidung, Schuhen und Taschen große Themen. Einige Trends für das Frühjahr 2015 im Überblick:
Frisuren: Kurzhaarfrisuren und sehr helle Farben sollen der Frühjahrstrend für Frauen werden. „Platinblond mit Rosé- oder Fliedertönen“, beschreibt Artdirector Ansgar Bannert vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks den Farbtrend. Und: Pudrig statt Grell. Vor allem jüngere Frauen, die ihre langen Haare nicht abschneiden wollten, entschieden sich für Wellen, Locken oder komplizierte Frisuren. „Sie binden die Haare nicht mehr nur zum Pferdeschwanz.“ Bei den Männern bleiben nach Expertenmeinung Hipster-Bärte im Trend. Die Haare werden wieder länger und wuscheliger getragen, weniger Undercut, auch die Seiten wieder länger: „Sie passen sich dem Bart an.“
Kleidung: Der Retro-Look werde von einer Phase der „Selbstwerdung und Selbstbespiegelung abgelöst“, beschreibt der Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts, Gerd Müller-Thomkins, den Trend. Und im Frühjahr? „Die Farbigkeit nimmt sich zurück.“ Mildere, pastellige Töne nehmen zu, auch ausdrucksstarke Bonbon-Farben sollen im Trend liegen. Schwarz-Weiß-Kontraste und Nude-Töne - früher sagte man hautfarben - sind auch zu sehen. Dazu kommen Accessoire-Farben in Rottönen oder kräftigem Blau. „Die Farben orientieren sich an Stilgruppen.“
Filme: Neben dem Erotikbesteller „Fifty Shades of Grey“ könnte Matthias Schweighöfers „ Der Nanny“ zum Film des Frühlings werden. Der erfolgreiche Schauspieler und Regisseur („Vaterfreuden“, „Kokowääh“) spielt darin den gestressten Bauunternehmer Clemens. Rolf alias Milan Peschel - der schon oft mit Schweighöfer zusammen auf der Leinwand zu sehen war - will sich rächen, und heuert bei Clemens als männliches Kindermädchen an. Mit von der Partie ist auch Kult-Moderator Joko Winterscheid, teil des Duos Joko und Klaas.
Freizeitsport: Mit dem Frühling blühen trendige Outdoor-Sportarten: Der Fast-schon-Klassiker Beach-Volleyball und Bouldern, das Klettern ohne Seil und Gurt an Felsblöcken, gehört nach Einschätzung der Sporthochschule Köln dazu. Im Trend ist auch Trail-Laufen oder Trail-Running, Joggen auf Pfaden in bergigem Gelände - ebenso wie Downhill-Radfahren mit dem Mountainbike. Eine Variante des Cross-Fit, Übungen auf Spielplätzen, an Baumstämmen und allem, was sich sonst so draußen findet, ist demnach ebenso gefragt wie Canyoning (Schluchten durchqueren): einer Kombination aus Klettern, Abseilen, Springen, Schwimmen und Tauchen.
Schuhe: Weiße Sneaker sollen im Frühjahr der große Renner bei den Schuhen werden. Silberfarbende und metallisch schimmernde Modelle sowie spitz zulaufende Ballerinas sind dem Deutschen Schuhinstitut zufolge ebenfalls gefragt. Die Männer tragen bequeme Loafers und Espadrilles. Generell gilt: dezente Outfits statt schwerer Treter und spitzer Absätze.
Bücher: Das Buch des Frühjahrs könnte auf der Leipziger Buchmesse gekürt werden. Neben den für den Preis nominierten Titeln nennt der Leiter des Frankfurter Literaturhauses, Hauke Hückstädt, noch einige andere, die im Frühling Aufsehen erregen könnten: Michael Fehrs Kriminalgeschichte „ Simeliberg“ ist darunter, die Gesprächsbiografie des 1985 in Ost-Berlin gegründeten Vogler Quartetts („Eine Welt auf sechzehn Saiten“) und Rachel Kushners „ Flammenwerfer“ über die Kunstszene der Staaten in den 70er Jahren.
Taschen:Rucksäcke, wandelbare Hybridtaschen und winzige Mikro-Bags sind im Frühjahr oft zu sehen. „Rucksäcke sind die wichtigste Form. Das hält sich auch länger als eine Saison“, sagt Mode-Fachmann Martin Wuttke von der Internationalen Lederwarenmesse (ILM) in Offenbach. Sie könnten sportlich, elegant und urban sein. Farbigkeit, abstrakte Ethno-Muster und 3-D-Oberflächen sollen im Trend liegen: „Da gibt es richtig was aufs Auge“, sagt der Trendagent.