Nach Überfall auf Journalist fordert Verband unnachgiebige Verfolgung
Dortmund/Berlin (dpa) - Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert nach einem Überfall auf einen Journalisten in Dortmund, die Täter unnachgiebig zu verfolgen. „Mit dem Überfall wurde eine neue Eskalationsstufe erreicht“, sagte am Mittwoch der Bundesvorsitzende Michael Konken laut einer Mitteilung in Berlin.
„Dass Rechtsextremisten Journalisten anpöbeln und bedrohen, ist schlimm genug. Jetzt machen sie offensichtlich Jagd auf kritische Journalisten.“
Der freie Journalist war am Montag nach einer Neonazi-Kundgebung verfolgt, mit Steinen beworfen und mit dem Tode bedroht worden. Der 43-Jährige kam verletzt ins Krankenhaus. Wochen zuvor waren das Opfer und andere Journalisten mit fingierten Todesanzeigen bedroht worden.
„Es ist die Aufgabe des Journalismus, über Entwicklungen am äußersten rechten Rand der Gesellschaft zu informieren“, sagte Konken. „Das muss auch künftig ohne Gefahren für die Berichterstatter möglich sein.“
Die Polizei hatte als erste Reaktion die Sonderkommission „Rechts“ personell verstärkt. Sie geht davon aus, dass Rechtsextremisten hinter den Taten stehen. Dem Opfer wird Polizeischutz gewährt.