Nelson Mandela - Der Entehrte

Der Friedensnobelpreisträger muss eine weitere Demütigung hinnehmen. Ohne eine Sondergenehmigung der US-Regierung darf er nicht nach Amerika einreisen.

Nelson Mandela muss eine weitere Demütigung hinnehmen. Wie jetzt bekannt wurde, darf der Friedensnobelpreisträger, der wegen seines Widerstands gegen Südafrikas Apartheidpolitik 27Jahre in Haft war, ohne eine Sondergenehmigung der US-Regierung nicht nach Amerika reisen.

Der 89-Jährige steht wegen seiner Mitgliedschaft im Afrikanischen Nationalkongress (ANC), der während der 70er und 80er Jahre als Terrororganisation eingestuft wurde, auf der Liste jener Verdächtiger, die in den USA unerwünscht sind.

Obwohl Außenministerin Condoleezza Rice von einer "Blamage" spricht, sind ihre Möglichkeiten begrenzt. Zwar könnte sie für Mandela eine Ausnahme machen. Um Personengruppen wie den ANC von der Liste zu streichen, muss aber erst der Kongress zustimmen. Dort scheint man es nicht eilig zu haben.

Erst bis 18. Juli, dann wird Mandela 90Jahre alt, will man die Änderung verabschieden. Einen tragischen Fall gibt es bereits: 2007 wurde ANC-Mitglied Barbara Masekala, Ex-Botschafterin Südafrikas in den USA, die Einreise verweigert. Sie wollte ihre schwerkranke Cousine besuchen, die aber starb, ehe Masekala ihre Papiere bekam.