Niederländisches Königspaar zu Besuch in Luxemburg
Luxemburg/Amsterdam (dpa) - Es war ein wahrhaft königlicher Empfang: Kinder schwenkten niederländische Fähnchen, als König Willem-Alexander und Gemahlin Máxima am Freitag über einen roten Teppich zum großherzoglichen Palast Luxemburgs schritten.
Royal-Fans überreichten Blumen, die Kameras klickten. Kein Wunder, dass das neue Königspaar der Niederlande da nur strahlen konnte.
Willem-Alexander winkte freudig den Hunderten Schaulustigen zu. Máxima eroberte die Herzen auch im Großherzogtum. Die Stippvisite bei den Freunden in Luxemburg war für sie eine besondere Premiere. Zum ersten Mal trat das Paar auf der internationalen Bühne als König und Königin auf. Beide gaben sich ganz ungezwungen. Ein Königspaar zum Anfassen.
„Máxima sieht so schön aus“, sagte die zehnjährige Jette aus Den Haag, die in Luxemburg gerade mit ihrer Familie Urlaub machte. „Wir haben sie bisher nur im Fernsehen gesehen“, fügte ihr Vater Pieter Roos hinzu. Auch für Sabine Neis und Ina Weilersbacher aus dem saarländischen St. Wendel war es ein Erlebnis. „Man kommt an das Königspaar nirgendwo so nahe heran wie hier“, sagten sie - und setzten sich Krönchen auf.
Im kleinen Luxemburg ist alles ganz nah: König und Königin waren keine drei Meter entfernt. Der 46-Jährige hüpfte spontan aus der Reihe zu einigen Kindern aus seiner Heimat. Dann ging es in den Palast des luxemburgischen Großherzogs Henri und dessen Frau Maria Teresa.
Kaum vier Wochen ist es her, dass Königin Beatrix in Amsterdam nach 33 Jahren den Thron ihrem Sohn übergab. Der Wechsel an der Spitze der Oranje-Dynastie verlief reibungslos. Nur manch ein TV-Kommentator hatte Mühe und verhaspelte sich bei den neuen Titeln.
Der neue König absolvierte seine ersten Amtshandlungen fast schon routiniert. Sein Leben lang war er auf diese Rolle vorbereitet worden. Anders ist das jedoch für Máxima. Aus der bürgerlichen Argentinierin wurde auf einmal die Königin im Land hinter den Deichen.
Mit Spontaneität und Offenheit hatte Máxima seit ihrer Hochzeit 2002 die Herzen der Niederländer im Sturm erobert. Nun scheint sie nach einer neuen Rolle zu suchen: Das lange blonde Haar flattert nicht mehr so locker im Wind, sondern ist oft sittsam aufgesteckt und unter Hüten verborgen. Flott, aber so gar nicht, wie die Niederländer ihre Máxima kennen.
Als UN-Beauftragte für Mikrofinanzierung ist Máxima auf dem internationalen diplomatischen Parkett ebenso zu Hause wie im Jet Set. Elf Jahre lang stand die frühere Bankerin auch in den Niederlanden selbstbewusst an der Seite ihres Mannes. Das aber endete am 30. April.
„Dies ist kein Duo-Job“, hatte Willem-Alexander vor dem Thronwechsel klipp und klar gesagt. Máxima ist nur die Nummer zwei. Auf sie kommt ein heikler Drahtseilakt zu. Sie will spontan und locker bleiben, doch alles, was sie sagt und tut, unterliegt der Verantwortung der Regierung. Sie wird wohl nicht mehr wie bisher spontan in der Bar des Hockeyclubs ihrer drei Töchter, der kleinen Prinzessinnen Amalia, Alexia und Ariane, aushelfen können.
Dazu wird auch viel weniger Zeit bleiben: In der nächsten Woche beginnt ein Marathon mit Besuchen in allen 12 Provinzen des Landes. Im Juni reist das Paar nach Deutschland und Dänemark, später auch nach Belgien.