Olaf Scholz: Der Vielseitige
Olaf Scholz hätte seinen Kabinettsposten am liebsten behalten. "Ich wäre gern Arbeitsminister geblieben und hatte da noch viele Pläne", bedauert der 51-Jährige. Doch anders als andere Parteifreunde fällt er in der Opposition in kein tiefes Loch.
Neuer Partei-Vize und neuer Fraktions-Vize in Berlin, frisch gekürter SPD-Landesvorsitzender in Hamburg, lauten die neuen Aufgaben. Eine ganze Din-A4-Seite füllen die Funktionen, die der Jurist aus Altona nach dem SPD-Eintritt 1975 schon ausgeübt hat.
So war er unter anderem Innensenator in Hamburg, Generalsekretär der Bundes-SPD, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion und Arbeitsminister. In diesem Amt trieb Scholz als Nachfolger von Franz Müntefering in den vergangenen zwei Jahren der Großen Koalition die Projekte Mindestlöhne und Kurzarbeitergeld voran.
Nach dem SPD-Wahldebakel gehörte Scholz zu dem kleinen Kreis derjenigen, die die Spitzenämter unter sich verteilten. In der neuen Bundestagsfraktion hat sich Scholz die Federführung für die Bereiche Innen und Recht gesichert. Dort sitzt er in Lauerstellung für den Fall, dass Frank-Walter Steinmeier als Oppositionsführer nicht überzeugt.