Oswald Metzger: Der Absteiger
Der ehemalige Grüne galt als Politprofi, war jedoch nie unumstritten. Nach seinem Wechsel zur CDU begann sein Abstieg, der dieses Wochenende einen neuen Höhepunkt erreichte.
Oswald Metzger reichte seinem Kontrahenten in der Nacht zu Samstag die Hand und zog mit gesenktem Kopf von dannen. Der frühere Grünen-Politiker wusste da schon, dass er erneut den Kürzeren gezogen hatte.
Als CDU-Bezirkschef Andreas Schockenhoff wenige Sekunden später im Kursaal von Überlingen am Bodensee das Ergebnis der Stichwahl um die Bundestagskandidatur verkündete, war der 53-Jährige schon in den hinteren Reihen verschwunden. Hunderte CDU-Mitglieder bejubelten ihren Kandidaten: Lothar Riebsamen.
Ganze 25 Stimmen von 679 fehlten dem umstrittenen Politprofi Metzger diesmal. Bei seinem ersten Anlauf in seinem Heimatwahlkreis Biberach Anfang Juli hatte er mit 41,9 Prozent der Stimmen eine höhere Niederlage einstecken müssen - gegen den dortigen CDU-Kreischef.
Nach seiner bitteren Niederlage war Oswald Metzger merklich enttäuscht: "Das, was mir passiert ist, ist ein Signal an alle Akteure: Parteiwechsel ist zu gefährlich. Bleibt lieber in eurem Stall", sagte er. Wird er einen dritten Anlauf bei der Südwest-CDU wagen? Ausschließen wollte er es derzeit nicht, sagte er. "Da schlafe ich jetzt erst mal ein paar Wochen drüber."