Peter Gauweiler: Der Querkopf
Peter Gauweiler — Querkopf, Einzelkämpfer und Euro-Rebell — wurde auf dem CSU-Parteitag mit 79,1 Prozent zu einem von vier Stellvertretern des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer gekürt.
Für den 64-Jährigen ist es der zweite Anlauf, nachdem ein schon vor zwei Jahren angepeiltes Comeback auf eigene Faust gescheitert war. Nun hat Seehofer ihn doch gerufen. Er ist wohl in Sorge, dass der CSU im Europawahlkampf Gefahr von rechts und der „Alternative für Deutschland“ droht. Der Münchner Anwalt Gauweiler spricht genau diese Zielgruppe an. „Wenn man Wahrheiten nicht ausspricht, fangen sie an zu stinken“, sagt Gauweiler.
Im Bundestag fristet der Vater von vier Kindern ein Außenseiter-Dasein. Dort isolierte er sich 2003 mit seinem strikten Nein zum Irak-Krieg. Mehrfach zog der streitbare Politiker vor das Bundesverfassungsgericht. 2011 scheiterte er mit einer Beschwerde gegen Hilfen für Griechenland und den Euro-Rettungsschirm. Die obersten Richter stärkten indes die Beteiligungsrechte des Bundestages. Mitglied der CSU ist Gauweiler seit 1968. Er galt als „Ziehkind“ des CSU-Übervaters Franz Josef Strauß. Red