Polizei deckt Telefonbetrug mit Millionen-Beute auf
Essen (dpa). Die Polizei hat einen Telefonbetrügerring ausgehoben, der bundesweit rund zehn Millionen Euro ergaunert haben soll. Drei Männer im Alter zwischen 35 und 39 Jahren kamen als Hauptverdächtige in Haft, 61 Mitarbeiter eines Callcenters in der Essener Innenstadt wurden vorläufig festgenommen und vernommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.
Allein in den vergangenen sieben Monaten sollen die mutmaßlichen Betrüger 80 000 Opfer in ganz Deutschland mit einer dreisten Masche um ihr Geld gebracht haben. Rund 6,4 Millionen Euro aus der Beute haben die Fahnder nach eigenen Angaben bisher gesichert.
Laut Polizei gaukelten die Täter den Opfern vor, in der Vergangenheit an Gewinnspielen teilgenommen zu haben. Diese Teilnahme sei bisher kostenlos gewesen. Für die Zukunft bis zu einer etwaigen Kündigung müssten allerdings Gebühren bezahlt werden, so die falsche Geschichte. Tausende seien darauf hereingefallen und hätten ihre Kontodaten zur Begleichung der vermeintlichen Gebühr preisgegeben.
Neben den Festnahmen in Essen, Mülheim an der Ruhr und Duisburg gab es den Angaben zufolge Durchsuchungen in Aachen, München, Berlin und Montabaur (Rheinland-Pfalz) und in zehn Wohnungen und Geschäftsräumen in Essen.