Prinz Willem-Alexander und sein Haus in Afrika
Willem-Alexander möchte ein schickes Feriendomizil, was für den Staat ziemlich teuer wird.
Amsterdam. Peinlichkeiten meidet Prinz Willem-Alexander wie der Teufel das Weihwasser. Dass Schlimmste, was dem 40-jährigen Sohn von Königin Beatrix zuletzt widerfuhr, waren Paparazzi-Bilder, die ihn als Olympia-Zuschauer in Peking beim Popeln zeigten.
Weit mehr dürfte den Thronfolger beunruhigen, dass sein Projekt einer Ferien-Villa in Afrika angesichts der Finanzkrise in die öffentliche Kritik geraten ist.
"Wir leben nicht im Mittelalter, wo ein Fürst von seinen Untertanen alles bekam", hieß es gestern im Internetforum der Zeitung "De Telegraaf" nach einem Bericht über unabsehbare Kosten für die königlichen Afrika-Ferien auf der malerischen Halbinsel Machangulo im Süden Mosambiks.
Schon vorher hatte sich die Opposition im Den Haager Parlament skeptisch geäußert. "Ich gönne Willem-Alexander, seiner Frau Máxima und den Kindern ja ihre Ferien", sagte Ronald van Raak von der Sozialistischen Partei. "Doch wir wollen genau wissen, was das alles kosten soll."
Teurer als der bisherige Toskana-Urlaub des Kronprinzen würde es für die Steuerzahler allemal. Die Afrika-Villa will der Thronfolger zwar selbst bezahlen, doch für die Folgekosten müsste die Staatskasse aufkommen. Dazu gehört laut "Telegraaf", dass die Marine die Entsendung einer Fregatte prüft, die vor Machangulo kreuzen soll.
Doch auch ohne Matrosen-Einsatz dürften die Kosten für die Sicherheit des künftigen Königs enorm sein. Ihm und seiner Familie stehen acht bis zehn Leibwächter auch im Urlaub zu. Zudem müsste die Villa das ganze Jahr über bewacht werden, Vorkehrungen für medizinische Notversorgung und eventuelle dringende Heimflüge sind nötig.
Und das alles in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen um ihre Ersparnisse sorgen. Ministerpräsident Jan Peter Balkenende, dessen Staatskanzlei der Afrika-Investition des Prinzen zustimmen müsste, ließ wohlweislich erklären, eine Entscheidung stehe noch aus.
Die Debatte wird auch in anderen Königshäusern aufmerksam verfolgt. Ihren Traum vom Feriendomizil in Mosambik wollen Willem- Alexander und Máxima gemeinsam mit "einigen europäischen Freunden" verwirklichen, wie sie erklärten. In den Medien ist die Rede vom belgischen Kronprinzen Philipp sowie vom spanischen Thronfolger Felipe.
Auch weitere Mitglieder des europäischen Hochadels sollen interessiert sein, sich auf Machangulo einzukaufen. In der Abgeschiedenheit eines Naturreservats errichtet eine südafrikanische Firma eine Fünf-Sterne-Urlaubsanlage mit 120 Ferienvillen.
Immerhin sollen dort auch ein Krankenhaus und fünf Schulen gebaut werden, das Thronfolgerpaar verwies auch schon auf "tausende von neuen Arbeitsplätzen".